Buswerkstatt stammt aus den 70er-Jahren: Betriebshöfe der DVB haben hohen Investbedarf

Dresden - Nicht nur die Fahrzeugflotte der DVB, sondern auch die Betriebshöfe des Verkehrsunternehmens in Gruna und Gorbitz haben einen erheblichen Investitionsbedarf. Es geht um rund 300 Millionen Euro – ist dafür das Geld da?

1996 eröffnet: Der DVB-Betriebshof in Gorbitz braucht eine neue Werkstatt, auch das Straßenbahn-Hallendach soll umgebaut werden.  © Norbert Neumann

Große Teile der Anlagen sind in die Jahre gekommen: Die Buswerkstatt auf dem Hof in Gruna (Tiergartenstraße) stammt noch aus den 1970er-Jahren.

"Sie genügt daher nicht mehr heutigen Anforderungen an Brandschutz, Sozialräume und Lagerflächen", heißt es in einer Antwort der Stadtverwaltung an Stadtrat André Schollbach (46, Linke).

Hinzu kommen gesetzliche Vorgaben, künftig stärker auf klimaneutrale Fahrzeuge – etwa mit E-Antrieb – zu setzen. Das stellt die DVB vor zusätzliche Herausforderungen bei Wartung oder dem Aufbau der Ladeinfrastruktur.

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Laut aktueller Planung rechnen die Verantwortlichen in Gruna bis 2029 mit einem Investitionsbedarf von 124,7 Millionen Euro (netto).

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Fraktionschef André Schollbach (46, Linke) erkundigte sich bei der Verwaltung.  © Thomas Türpe
Ein Großteil der Busflotte wird auf dem Betriebshof in Gruna gewartet und instandgehalten.  © Thomas Türpe

Sanierung in Gorbitz laut DVB bis 2034 geplant

In Gorbitz finden auch die Inspektionen der Straßenbahnen statt.  © Thomas Türpe

Davon entfallen 77,3 Millionen Euro auf eine neue Werkstatt mit Ausbildungsbereichen. Um Kosten zu senken, prüft die Stadt, ob der Bildungsbereich ausgegliedert und künftig über die Technischen Werke (TWD) organisiert werden kann.

In Gorbitz (Schlehenstraße), wo die Sanierung laut DVB bis 2034 geplant ist, liegen die veranschlagten Kosten noch höher – bei 176 Millionen Euro, darunter 99,2 Millionen Euro für eine neue Schwerpunktwerkstatt.

Viel Geld: Im Juli teilte das Rathaus in einem separaten Schreiben an Schollbach mit, die Maßnahmen auf "unbestimmte Zeit" zu verschieben.

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Schollbach sieht dabei auch die Rathausspitze in der Verantwortung: "Oberbürgermeister Hilbert legt die finanzielle Schraubzwinge an, sodass den Verkehrsbetrieben bei wichtigen Entscheidungen vielfach nur die Wahl zwischen Pest und Cholera bleibt."

"Die Folgen sind gravierend: Die Verkehrsbetriebe werden in zentralen Bereichen auf Verschleiß gefahren", erklärt er.

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