Tierdrama am Elbufer: Junge Gans zu Tode gesteinigt

Dresden - Wie erbärmlich kann man sein! Ein oder mehrere Tierquäler sollen mit Steinen am Pieschener Elbufer so lange auf eine Junggans geworfen haben, bis diese ihren Verletzungen erlag. Die Helfer der Wildvogelauffangstation konnten nichts mehr für das arme Tier tun.

Tatort Elbufer in Pieschen: Wer tötete die junge Gans mit wiederholten Steinwürfen?
Tatort Elbufer in Pieschen: Wer tötete die junge Gans mit wiederholten Steinwürfen?  © Ove Landgraf

Vor einigen Tagen meldete sich eine Anruferin bei den Vogelrettern: Am Elbufer nahe dem Ball- & Brauhaus Watzke werde eine junge Graugans mit Steinen beworfen, liege verletzt am Ufer.

Ein Helfer brachte das schwer verletzte Tier zur Wildvogelauffangstation in Kaditz, doch es überstand den Transport nicht mehr.

Eine Autopsie brachte schreckliche Verletzungen zutage, wie Stations-Leiterin Ronja Fulsche (27) schildert. Hämatome an Kopf, Hals und Leber. Der Darm eingerissen. Die Lunge eingeblutet, der Luftsack gerissen.

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"Sie hatte gequollenes Brot im Schnabel, hat es wohl vor Stress hochgewürgt und ist daran erstickt", sagt Fulsche. "Warum tut man sowas? Es ist einfach nicht nachvollziehbar." Das Tier war erst dieses Jahr geschlüpft, war zwischen zwei und vier Monaten alt.

Die Junggans überlebte die Tierquälerei nicht. Vor Stress würgte die verletzte Gans zudem noch Brot hoch, könnte daran erstickt sein.
Die Junggans überlebte die Tierquälerei nicht. Vor Stress würgte die verletzte Gans zudem noch Brot hoch, könnte daran erstickt sein.  © Montage: privat
In der Wildvogelauffangstation in Kaditz konnten die Helfer nichts mehr für die Gans tun.
In der Wildvogelauffangstation in Kaditz konnten die Helfer nichts mehr für die Gans tun.  © Norbert Neumann
Stations-Leiterin Ronja Fulsche (27) ist entsetzt.
Stations-Leiterin Ronja Fulsche (27) ist entsetzt.  © Thomas Türpe

Schande: Tierquäler steinigen Gans am Elbufer

Eine Strafanzeige gegen Unbekannt zu stellen, darauf haben die Vogelschützer verzichtet, da es in der Regel ohnehin nichts bringe, wie Fulsche sagt.

Der Polizei liegen auch anderweitig keine Informationen zu dem Fall vor. Ein Sprecher zeigt sich jedoch betroffen und rät möglichen Zeugen, solche Straftaten unbedingt zu melden. Für Tierquälerei drohen bis zu drei Jahre Gefängnis.

Neben dem tragischen Fall der gesteinigten Gans hat Fulsches Team aktuell alle Hände voll zu tun: hungrige Vogelkinder (vor allem Haussperlinge und Kohlmeisen), teils schwer zu pflegende Patienten und dünne Personaldecke.

Zahlreiche hungrige Vogelkinder: Das Team hat aktuell alle Hände voll zu tun.
Zahlreiche hungrige Vogelkinder: Das Team hat aktuell alle Hände voll zu tun.  © privat

Gerade erst war vorübergehend ein Aufnahmestopp außer für Greifvögel sowie Falken und Eulen verhängt worden. Unterstützung unter www.uzdresden.de (dort unter Artenschutz, Wildvogelstation).

Titelfoto: Ove Landgraf

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