Demos in Dresden: Kundgebungen und Gegenproteste am Tag der Einheit

Dresden - Gleich an zwei Ecken der Stadt trafen anlässlich des Tags der Deutschen Einheit die politischen Lager aufeinander: Hielt zuerst die Dresdner AfD eine Kundgebung auf dem Schloßplatz, versammelte sich später die rechtsextreme "Heideneuer Wellenlänge" auf der Waldschlößchenbrücke. Jeweils mit Gegenprotesten.

Auf dem Schloßplatz schirmte sich die AfD gegen eine Gegendemo ab.
Auf dem Schloßplatz schirmte sich die AfD gegen eine Gegendemo ab.  © Steffen Füssel

Rund 200 Teilnehmer sammelten sich nach 12 Uhr auf dem Dresdner Schloßplatz, um bei Bratwurst und Bier den Reden des Dresdner AfD-Chefs André Wendt (51), des Europa-Abgeordneten Maximilian Krah (45) und des sächsischen Landesvorsitzenden Jörg Urban (58) zu lauschen.

In den Beiträgen ging es um Energiepolitik, Inflation und den AfD-Dauerbrenner Flüchtlinge: "Wer über eine Million pro Jahr ins Land lässt, der will das Volk zerstören", unterstellte Krah der Bundesregierung.

Gegen die Kundgebung gab es eine Gegendemonstration, die zweimal den Schloßplatz passierte.

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Die AfD-Anhänger schotteten sich mit großen Deutschland-Fahnen ab, die sonst bei Pegida zum Einsatz kommen.

Gegendemonstranten protestieren gegen Rechtsextreme und Verschwörungstheoretiker

Auch die "Omas gegen rechts" protestierten auf der Waldschlößchenbrücke gegen die "Heidenauer Wellenlänge".
Auch die "Omas gegen rechts" protestierten auf der Waldschlößchenbrücke gegen die "Heidenauer Wellenlänge".  © Steffen Füssel

Dabei waren auch der Ex-Pegida-Aktivist Edwin Wagensveld, bekannt als "Ed, der Holländer" und Torsten Frank ("Pegida Westerwald"/"Bekenntnis zu Deutschland"). Beide traten ab 16 Uhr auf der Waldschlößchenbrücke bei der Kundgebung der rechtsextremen "Heidenauer Wellenlänge" auf.

Bekanntester Redner dort war der Österreicher Alexander Markovics (31). Der einstige Mitbegründer der "Identitären Bewegung" ist mittlerweile im NPD-Umfeld aktiv und bekennt sich als Anhänger des Putin-Vordernkers Alexander Dugin (60).

Auf der Brücke verbreitete er Verschwörungstheorien und nannte die Wiedervereinigung eine "Teil-Wiedervereinigung". Dem lauschten etwas mehr als 40 Teilnehmer.

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Gegenüber hatte sich das Bündnis "Haltung zeigen!" positioniert. Neben Bürgern aus dem Stadtteil protestierten hier Lokalpolitiker aus CDU, Grüne, FDP, Linke, SPD und der Partei Volt. Bis zum Abend blieb alles friedlich.

Titelfoto: Steffen Füssel

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