Dresdner Musikfestspiele: Mit Walzern aus Wien

Dresden - Es gab Zeiten, da wurden von Wien aus die Geschicke Europas gelenkt. Der Auftritt der Wiener Symphoniker im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele am Mittwoch im Kulturpalast transportierte den kulturellen Charme der alten k.u.k.-Monarchie ins Heute. Musik, die ihren Zauber nicht verloren hat.

Die Wiener Symphoniker spielen unter Chefdirigent Petr Popelka (39).
Die Wiener Symphoniker spielen unter Chefdirigent Petr Popelka (39).  © Stephan Floss

Ein Gastspiel, das ein bisschen etwas von Nachhausekommen hatte, verkörpert von zwei Protagonisten des Abends: Jan Nast (59), Intendant der Wiener Symphoniker seit 2019, war zuvor 22 Jahre lang Orchesterdirektor der Dresdner Staatskapelle; Petr Popelka (39), seit Saisonbeginn Chefdirigent des Wiener Orchesters, war bis 2020 Stellvertretender Solokontrabassist der Staatskapelle, bevor er die Kapellmeister-Laufbahn einschlug.

Auch die Staatskapelle, sein altes Orchester, hat er schon dirigiert. "Es ist für uns beide toll, nach fünf Jahren wieder in Dresden zu sein", so Nast.

Ein Gastspiel aus Wien mit Wiener Programm: Beethovens Ouvertüre "Die Weihe des Hauses", die einst für das Theater in der Josefstadt geschrieben wurde; Korngolds Konzert für Violine und Orchester D-Dur, das innere Verbindung aufweist mit der walzerseligen Oper "Der Rosenkavalier" von Richard Strauss, die hier zur "Rosenkavalier-Suite" zusammengefasst war; zuvor zu erleben gewesen war der "Dynamiden"-Walzer von Josef Strauss, jüngerer Bruder des "Walzerkönigs" Johann Strauß, der seinerseits mit zwei Werken die Zugaben rockte.

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Solist des Abends, bei Korngold, war der famose französische Geiger Renaud Capuçon (49), der sich tags darauf, am Donnerstag, im Quartett mit Jan Vogler (61, Violoncello), Pascal Moraguès (62, Klarinette) und Hélène Mercier-Arnault (65, Klavier) mit Werken von Debussy, Strawinsky, Ravel und Messiaen ins Französische begab.

Musik, die ihren Zauber nicht verloren hat

Philharmonix bringt musikalische Vielfalt ins Stromwerk.
Philharmonix bringt musikalische Vielfalt ins Stromwerk.  © Stephan Floss

In den Tagen zuvor hatte das Festival mit den Auftritten von "The Ukulele Orchestra of Great Britain" im Kulturpalast oder dem Ensemble "Philharmonix" im Stromwerk einmal mehr seine stilistische Bandbreite unter Beweis gestellt.

Die am Donnerstagabend weiter aufgefächert werden sollte mit dem Konzert der portugiesischen Fado-Sängerin Mariza (51) im Kulturpalast und am Freitag aufgefächert wird mit den Konzerten des London Symphony Orchestra unter Sir Antonio Pappano (65), mit Violinistin Lisa Batiashvili (46) als Solistin, am selben Ort sowie des Neoklassikers Niklas Paschburg (31) in der Reithalle.

Als ein Festspiel-Höhepunkt des bevorstehenden Wochenendes lockt das Mitmachprojekt "Klingende Stadt" am Samstag ab 14 Uhr ins Stadtzentrum, wobei sich Einzelkünstler wie Gruppen, Profis wie Laien auf Straßen und Plätzen präsentieren.

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Immerhin: Die Wetterprognose für den Samstag ist günstig.

Titelfoto: Stephan Floss

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