Kunststoff-Recycler HolyPoly: Ein Start-up wird erwachsen

Dresden - Umsatz verdoppelt: Das kleine Dresdner Start-up "HolyPoly" macht Recycling im Kleinformat, aber mit großen Kunden und großem Erfolg.

Aus dem Granulat wird mithilfe einer Spritzgussmaschine neues Spielzeug, wie Holypoly-Mitarbeiter Jakob Reck (29) demonstriert. Hier sind es Plastebausteine.
Aus dem Granulat wird mithilfe einer Spritzgussmaschine neues Spielzeug, wie Holypoly-Mitarbeiter Jakob Reck (29) demonstriert. Hier sind es Plastebausteine.  © Eric Münch

Da muss man gar nicht unbedingt an vermüllte Strände denken - für Geschäftsführer Fridolin Pflüger (29) wird immer noch viel zu wenig recycelt. "5 Prozent sind viel zu wenig. Wir haben 2023!", sagt er. Mit seiner Firma will er das ändern.

HolyPoly konzipiert für Kunden den gesamten Produktionsprozess vom Sammeln des Materials über das Zerkleinern bis zum neuen Produkt. Produziert wird es dann von einer großen Firma irgendwo in der Welt.

Gerade läuft eine Sammelaktion für Spielzeug und Babysachen mit der Firma NUK. Mattel gehört zu den Kunden oder Bosch Power-Tools. "An Nachfrage mangelt es nicht", so Pflüger. Deshalb konnte HolyPoly den Umsatz im Jahresvergleich auch auf 1,5 Mio. Euro verdoppeln.

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In der neuen Rohstoffstrategie des Freistaats sind Sekundärrohstoffe eine entscheidende Säule einer sicheren Rohstoffversorgung. "Unsere sächsischen Unternehmen sorgen dafür, dass Abfall nicht mehr ein Umweltproblem ist, sondern Teil der Lösung", sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD) bei einer Betriebsbesichtigung am Mittwoch.

Aus Schnullern macht Holypoly neues Spielzeug. Aktuell läuft eine Sammelaktion. Boxen für Schnuller und Spielsachen stehen unter anderem in Kitas.
Aus Schnullern macht Holypoly neues Spielzeug. Aktuell läuft eine Sammelaktion. Boxen für Schnuller und Spielsachen stehen unter anderem in Kitas.  © Eric Münch
Nach dem Schreddern werden die Thermoplaste-Teile zu Granulat verarbeitet. Recycling ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der sächsischen Rohstoffstrategie.
Nach dem Schreddern werden die Thermoplaste-Teile zu Granulat verarbeitet. Recycling ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der sächsischen Rohstoffstrategie.  © Eric Münch

Übrigens: Wer bei HolyPoly Teil der Lösung werden möchte, hat schon bald die Chance dazu. Das Unternehmen startet demnächst eine Crowd-Investing-Kampagne (www.holypoly.co/invest-now).

Titelfoto: Eric Münch

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