Neue Anlage von SachsenEnergie soll Dresdnern mit Müll einheizen

Dresden - Ab 2030 plant Energieversorger SachsenEnergie den Betrieb einer Müllverbrennungsanlage im Dresdner Norden. Am Hammerweg möchte das Unternehmen durch die thermische Verwertung von Restmüll einen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität leisten. Nun wurden weitere Details bekannt.

Unweit des Wertstoffhofes am Hammerweg liegt die Zufahrt zum geplanten Kraftwerksgelände.  © Holm Helis

"Ring30" ist der Name des Projektes, für das die Genehmigungsplanungen kurz vor dem Abschluss stehen. Auf dem Grundstück einer ehemaligen Deponie soll der Restmüll der Dresdner (129 Kilogramm pro Kopf und Jahr) verbrannt, die dabei entstehende Wärme ins Fernwärmenetz eingespeist werden.

15 Prozent des dafür verwendeten Erdgases wollen die Verantwortlichen somit einsparen. In dem für einen dreistelligen Millionenbetrag zu errichtenden Kraftwerk sollen pro Jahr bis zu 145.000 Tonnen Müll verbrannt werden.

Das Heizmaterial kommt dann zur Hälfte aus Privathaushalten, zur anderen Hälfte aus riesigen Mengen an regionalem Sperr- und Gewerbemüll.

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Bis dahin soll das Genehmigungsverfahren abgeschlossen sein

Am Rande einer ehemaligen Deponie soll die Verbrennungsanlage entstehen. SachsenEnergie rechnet mit einem jährlichen CO2-Ausstoß von etwa 130.000 Tonnen - deutlich weniger als von Kritikern befürchtet.  © Holm Helis

"Die im Restabfall enthaltenen Stoffe sind so vermischt und damit von schlechter Qualität, dass es wirtschaftlich und ökologisch nicht vertretbar ist, sie weiter stofflich zu verwerten", argumentiert die SachsenEnergie.

Bislang landen große Teile des städtischen Restabfalls auf Anlagen in Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Etwa 150 Kilometer legt ein Lkw für den Transport in die ländlichen Gebiete zurück.

Mit dem Abschluss des Genehmigungsverfahrens durch die Landesdirektion rechnen die Planer im zweiten Halbjahr 2026.

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In der Vergangenheit kritisierten mehrere Fraktionen die Planungen, darunter die Grünen und Stadtrat Johannes Lichdi (61), der die Anlage als "überdimensioniert" bezeichnete.

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