Fürs kleinste Bergwerk des Landes: Manufaktur sucht neuen Kumpel!

Meißen - Das kleinste Bergwerk Deutschlands sucht einen Kumpel! Mit nur zwei Bergleuten wurde bis Jahresende in Seilitz bei Meißen das kostbare, weltweit reinste Kaolin für die Porzellanmanufaktur abgebaut.

Steiger Andreas Kawka (55) zeigt am Modell die Bergwerksanlage.
Steiger Andreas Kawka (55) zeigt am Modell die Bergwerksanlage.  © Thomas Türpe

Nach 258 Jahren war dann Schicht im Schacht - zumindest am alten Abbauort. Nur 150 Meter vom alten Förderschacht entfernt entsteht ein neues Grubenfeld mit insgesamt drei Sohlen.

"Voraussichtlich Ende März, Anfang April wird das neue Bergwerk eröffnet", bestätigt die Manufaktur.

Dafür wird nun ein Bergmann gesucht - als Nachbesetzung für einen Kumpel, der in Rente geht.

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Der "Neue" muss sich im untertägigen Bergbau gut auskennen. Denn der wertvolle, tonartige weiße Rohstoff für die Porzellanherstellung wird aus rund 18 Meter Tiefe zutage gefördert.

Bis dato bauten die beiden Bergleute aus dem alten Schacht täglich zwei bis drei Schubkarren Kaolin ab, rund 220 Kilogramm.

Das alte Bergwerk ist im Rückbau - Steiger Andreas Kawka läuft noch einmal durch den 160 Meter langen Stollen.
Das alte Bergwerk ist im Rückbau - Steiger Andreas Kawka läuft noch einmal durch den 160 Meter langen Stollen.  © Thomas Türpe

Nun ist das Vorkommen erschöpft - eine Steinformation trennt das in fünf Sohlen ausgebaute Bergwerk von weiteren Kaolin-Vorkommen. Im neuen Schacht sollen jährlich 150 Tonnen gefördert werden. Das reicht dann wieder ein paar Hundert Jahre.

Titelfoto: Thomas Türpe

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