Von Andreas Hummel
Dresden/Chemnitz - Die auf Migranten spezialisierte internationale Arztpraxis in Dresden schließt bis Jahresende. Grund seien steigende Kosten sowie sinkender Bedarf, teilte die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KV) mit.
Der Behandlungsbedarf könne durch die vorhandenen Arztpraxen in der Stadt gedeckt werden. Anders in Chemnitz: Die dortige internationale Praxis soll in Eigenregie der KV fortgeführt werden.
Die speziellen Praxen waren den Angaben nach als Reaktion auf den starken Zuzug von Flüchtlingen ab 2015 eingerichtet worden. Dazu war eine Vereinbarung mit dem Land und den Städten Dresden und Chemnitz geschlossen worden. Doch reiche die Finanzierung nicht mehr, um steigende Personal- und Sachkosten zu decken, hieß es. In den Praxen stehen auch Übersetzer zur Verfügung.
Auch der Bedarf sei gesunken. Wurden 2016 in Dresden insgesamt 16.000 Patienten behandelt, waren es 2023 nur noch 10.300. Zugleich habe sich der Anteil der Patienten, die aus Erstaufnahmen oder kommunalen Einrichtungen stammten, stark verringert, so die KV Sachsen. Der Großteil der Patienten sei inzwischen gesetzlich krankenversichert.
"Mit unserem Netz an niedergelassenen Ärzten werden wir auch in Zukunft eine gute medizinische Betreuung der Patienten mit Migrationshintergrund gewährleisten", betonte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Sylvia Krug. "Außerhalb der Städte Dresden und Chemnitz funktioniert dies auch heute schon sehr gut."