Verkehr und Wohnungsbau hinken Chip-Boom hinterher

Dresden - Die Halbleiter-Industrie klotzt in Dresden. Ihr Tempo setzt die Stadt und das Umland unter Druck. Es muss Gas gegeben werden beim Schaffen von Infrastruktur und Wohnungen. Doch diese Prozesse kommen nur schleppend voran.

Mitarbeiter des Chipkonzerns Infineon bei der Arbeit im Reinraum der Chipfabrik. (Archivfoto)  © DPA

"Das Kirchturmdenken muss endlich aufhören. Sonst werden wir den Herausforderungen nicht gerecht", mahnt deshalb Dresdens IHK-Präsident Andreas Sperl (76).

Der gestandene Wirtschaftsmanager Sperl beobachtet mit großer Freude, wie dynamisch sich die Chipindustrie in Dresden entwickelt.

Gleichzeitig sieht er besorgt, dass drängende Probleme nicht rasch angegangen werden - Stichwort Wohnungsbau, Erschließung von Gewerbeflächen, Verkehrsnetze-Ausbau und zum Beispiel die Internationalisierung von Bildungseinrichtungen.

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Als "Fortschritts-Bremsen" hat die IHK etwa den in die Jahre gekommenen Landesentwicklungsplan (LEP) identifiziert. Darin ist geregelt, dass Kommunen nicht mehr Wohnungsbau planen können, als sie Eigenbedarf haben.

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"Wir brauchen 'Überholspur' für Bau-Projekte", so Dresdens IHK-Präsident Andreas Sperl

IHK-Präsident Andreas Sperl (76). (Archivfoto)  © Thomas Türpe

IHK-Präsident Sperl: "Solche starren Regeln müssen schleunigst geöffnet werden." Tatsächlich kündigte der Freistaat die Überarbeitung im Juni an. Allerdings wird das umfangreiche Planungsdokument wohl nicht vor 2029 fertig werden.

"Das ist viel zu spät", klagt Sperl. Seine Forderung: "Wir brauchen 'Überholspur' für Bau-Projekte in Dresden und dem Umland."

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