Dresdens Promi-Friedhöfe öffnen ihre Pforten: Sonntag könnt Ihr den Erfinder des Bierdeckels besuchen

Dresden - Für gewöhnlich zieht es die Menschen zum Trauern auf den Friedhof. Doch Friedhöfe bieten mehr als das Gedenken an die Toten. Viele verborgene Denkmäler und andere Schätze aus vergangenen Zeiten verstecken sich hier. Deshalb öffnen am Sonntag zwölf Dresdner Ruhestätten zum "Tag des Friedhofs".

Der sonst geschlossene Eliasfriedhof öffnet am Sonntag seine Türen und bietet öffentliche Führungen an.
Der sonst geschlossene Eliasfriedhof öffnet am Sonntag seine Türen und bietet öffentliche Führungen an.  © Thomas Türpe

"Ein Ort, wo Endlichkeit bewusst wird und andererseits die Erinnerungen lebendig bleiben", beschreibt Friedhofsverwalterin Beatrice Teichmann (49) die Vielfalt von Friedhöfen. "Eine wertvolle Oase, wenn nicht sogar die grüne Lunge der Stadt und Trostspender zugleich."

So erwarten auf dem Elias- und Johannisfriedhof die Besucher neben Kaffee und Kuchen Führungen und Vorträge. Ein Highlight gibt es erstmals in der Feierhalle des Johannisfriedhofs Tolkewitz.

"Eine 3000 Jahre alte Bronzeurne, die 1912 in der Nähe des Friedhofs gefunden wurde. Nun wurde uns die Urne als Leihgabe zur Verfügung gestellt", freut sich die Friedhofsverwalterin.

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Architektonisch beeindruckt das Areal ebenfalls: "Paul Wallot hat die Kapelle gebaut. Er ist insbesondere für den Entwurf des Reichstagsgebäudes in Berlin bekannt."

Der Eliasfriedhof ist diesen Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Eliasfriedhof ist diesen Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.  © IMAGO/Michael Lukaszewski
"Es gibt so viele besondere Bäume und Denkmäler auf Friedhöfen. Das nehmen Menschen im Trauerfall natürlich nicht so wahr", erklärt Friedhofsverwalterin Beatrice Teichmann (49).
"Es gibt so viele besondere Bäume und Denkmäler auf Friedhöfen. Das nehmen Menschen im Trauerfall natürlich nicht so wahr", erklärt Friedhofsverwalterin Beatrice Teichmann (49).  © Stefan Häßler

Ein Highlight sind die Ruhestätten prominenter Persönlichkeiten

Bekannter als sein Name ist wohl Robert Spuths Erfindung des Bierdeckels.
Bekannter als sein Name ist wohl Robert Spuths Erfindung des Bierdeckels.  © Bildmontage: PR, Eric Münch

Besonders sehenswert sind die Grabstätten bekannter Persönlichkeiten auf dem Eliasfriedhof auf der Ziegelstraße, der seit der letzten Bestattung 1876 weitestgehend unverändert geblieben ist.

"Hier kann man auf den Spuren von Caspar David Friedrich wandeln, von dem vier Grabentwürfe auf dem Friedhof zu finden sind", erklärt die Friedhofsverwalterin. Auch Zeitungsverleger Justus Friedrich Güntz (1801-1875) sowie Gustel von Blasewitz (1763-1856), Tochter der Schankwirtin des Fleischerschen Schankguts von Blasewitz – heute Schillergarten – haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Der Urnenhain Tolkewitz bietet ebenfalls allerhand besondere Grabstätten, über die man bei der Führung um 14 Uhr mehr erfahren kann. So kann man direkt an der Feierhalle das Grab von Robert Sputh anschauen – dessen Erfindung des Bierdeckels wohl bekannter als sein Name ist ...

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Infos: dresden.de/friedhofstag

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Michael Lukaszewski, PR, Eric Münch

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