Výborný! Der Dresdner Lyrikpreis geht an einen Star-Dichter aus Tschechien

Dresden - In Tschechien genießt er den Ruf als Dichterkönig. Auch hierzulande hat Pavel Novotný (45) inzwischen eine Fangemeinde erschlossen. Im Finale des 14. Lyrikpreises der Landeshauptstadt Dresden setzte er sich gegen neun Mitbewerber durch.

Tschechiens ausgezeichneter Dichterkönig Pavel Novotný (45, r.) und Dresdens scheidende Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (45, Linke).
Tschechiens ausgezeichneter Dichterkönig Pavel Novotný (45, r.) und Dresdens scheidende Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (45, Linke).  © Norbert Neumann

Bei der abschließenden Lesung im Zentralwerk schlugen die Herzen der Jury höher. Sie fackelte nicht lange und vergab die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung an den Poeten aus dem Nachbarland.

Doch der 45-Jährige ist weit mehr als das. Novotný arbeitet als Übersetzer sowie als Germanist und wurde 2021 mit dem Magnesia Litera, Tschechiens höchstem Literaturpreis, ausgezeichnet.

An der TU Liberec leitet er außerdem den Lehrstuhl für deutsche Sprache und forscht an literarischen Collagen und Montagen.

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Dresdens frisch gekürter Literaturpreis-Star übersetzt Texte deutscher Autoren in seine Heimatsprache. Ferner schreibt Novotný Radiokompositionen und veröffentlicht Prosatexte.

"Pavel Novotnys Gedichte verwandeln die scheinbare Banalität des Alltags in poetische Erfahrung", urteilte die Jury.

Im Zentralwerk ist am Wochenende der 14. Dresdner Lyrikpreis verliehen worden.
Im Zentralwerk ist am Wochenende der 14. Dresdner Lyrikpreis verliehen worden.  © Norbert Neumann
Der Publikumspreis ging an den deutsch-amerikanischen Schriftsteller Paul-Henri Camphell (40, l.).
Der Publikumspreis ging an den deutsch-amerikanischen Schriftsteller Paul-Henri Camphell (40, l.).  © Norbert Neumann

Annekatrin Klepsch hält bei der Preisverleihung noch einmal eine Rede

Ihre letzte Amtshandlung als Kulturbürgermeisterin: Annekatrin Klepsch (45, Linke) hielt ein Grußwort bei der Preisverleihung.
Ihre letzte Amtshandlung als Kulturbürgermeisterin: Annekatrin Klepsch (45, Linke) hielt ein Grußwort bei der Preisverleihung.  © Norbert Neumann

Auch Annekatrin Klepsch (45, Linke) gratulierte dem Preisträger sowie dem deutsch-amerikanischen Schriftsteller Paul Henri Campbell (40). Der hatte sich den Publikumspreis gesichert.

Mit Blick auf das Finale sagte die nach sieben Jahren aus dem Amt geschiedene Kulturbürgermeisterin: "Das ist es, was Kunst und Kultur wie Gesellschaft ausmachen sollten: Vielfalt in Inhalt und Form."

Und für alle, die sich gefragt haben: Das Wort "Výborný" aus der Überschrift dieses Artikels ist übrigens tschechisch und heißt "ausgezeichnet"!

Titelfoto: Norbert Neumann

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