Er schnürt den Vögeln die Beinchen zusammen: Tierschützer jagen fiesen Tauben-Killer

Dresden - Im Dresdner Westen machen Tierschützer Jagd auf einen widerlichen Taubenhasser. Er tötet die Vögel auf bestialische Weise, indem er sie fängt und ihnen die Füße zusammenbindet. Die Tiere sind damit extrem eingeschränkt, verenden teils jämmerlich ...

Vorsitzende der Stadttauben-Initiative Marta Broll hofft, dass der Tierquäler schnell gefasst wird.  © Eric Münch

"Wir finden Tauben, wo die Schnüre bereits schwarz sind. Bei anderen sind sie noch rosa, da ist der Knoten also frisch", erklärt Taubenschützerin Marta Broll (43).

Das Perfide: "Unentdeckt sterben die Beine der Tiere langsam ab." Darum sind die Tierschützer aktuell wöchentlich rund um den Amalie-Dietrich-Platz (Gorbitz) im Einsatz. Erst zwölf Tauben konnten sie befreien. Wie viele es tatsächlich sind, wissen sie nicht.

Auch den Stoff konnten sie noch nicht identifizieren: "Es ist wie Nylon", mutmaßt Taubenretterin Broll.

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Klar ist, dass es sich immer um denselben Stoff und einen ähnlichen Knoten handelt.

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Am Amalie-Dietrich-Platz versammeln sich viele Stadttauben in der Hoffnung auf etwas zum Fressen.  © Eric Münch
Für die Stadttauben-Initiative wäre in Gorbitz ein Taubenschlag die einzige Möglichkeit, die Tiere zu schützen und die Population zu minimieren.  © imago/C3 Pictures

Ein Kopfgeld wurde auf den Tierquäler ausgesetzt

Wenn die Schnüre nicht schnell entfernt werden, sterben die Taubenbeine ab und sie wären nicht mehr ohne den Menschen überlebensfähig.  © Eric Münch

Als die Initiative im Sommer die ersten Tiere fand, ging sie noch davon aus, dass der Stoff von einer nahe gelegenen Baustelle kommt: "Aber dann haben wir gesehen, dass es richtige Knoten sind. Es muss also mutwillig sein", betont Schützerin Broll.

Für die Tierschützer steht fest, dass der Peiniger noch aktiv ist, doch wie und wo er zuschlägt, können sie nur ahnen: "Entweder jemand füttert sie vom Balkon aus oder schnappt sie am Brunnen am Amalie-Dietrich-Platz. Hier sind immer viele Tauben unterwegs. Hungrige Tiere lassen sich viel gefallen."

Zusätzlich sorgen die Funde verstümmelter Katzen in der Umgebung für Alarm: Seit Ende September wurden in der Nähe des Tanneberger Wegs drei tote Katzen - oder Teile davon - gefunden: "Eine Frau hat einen abgeschnittenen Schwanz gefunden. Bei einer anderen fehlten die Vorderbeine, eine weitere ist völlig entstellt", berichtet Tierschützerin Ines Teuber (47). Ob es sich um denselben Täter handelt, wissen die Taubenretter nicht: "Fest steht, dass hier seit Monaten gequälte Tiere gefunden werden."

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Die Tierfreunde haben jetzt ein Kopfgeld (300 Euro) auf den Sadisten ausgesetzt. Hinweise: info@stadttauben-dresden.de

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