Dresden - Es war wohl der letzte, der allerletzte Akt. Doch was kostete die ehemalige Staatsoperette das Leben? In dieser Frage ermittelt jetzt die Kripo. Alles deutet auf Brandstiftung hin. Offenbar sind dabei bereits Jugendliche ins Visier der Ermittler geraten.
John Pietzko (28) wollte eigentlich früher in der leerstehenden Operette eine Tüftlerwerkstatt eröffnen.
Als von der Stadtverwaltung dazu nichts kam, schloss er er sich der Bürgerinitiative an, macht für sie regelmäßig Kontrollgänge - und bemerkte so den Brandausbruch.
"Ich habe schon am Donnerstag bemerkt, dass ein Fenster offensteht. Da dachte ich, muss ich noch mal nachsehen."
Das tat er. "19.10 Uhr bin ich am Freitag auf das Gelände", so Pietzko. Er entdeckte einige neue Graffiti, sah sich erst im Hinterhaus um und ging dann in den zweiten Stock: "Um dahin zu kommen, musste ich durch den Bühnenbereich."
Da gab es noch nichts Verdächtiges. "Doch als ich zurückkam, sah ich eine Art Licht."
Bis zu eine Million Euro Schaden bei Brand in Staatsoperette
Nachdem auf mehrere Rufe keine Antwort folgte, machte er 19.34 Uhr die Handy-Kamera an, um im Notfall Beweise für einen Angriff zu haben: "Da sah ich im Bühnenbereich eine drei Meter hohe Flamme. Ich habe noch ein junges, weibliches Husten gehört und bin dann rausgerannt und habe die Feuerwehr gerufen."
Die Feuerwehr bestätigt, 19.37 Uhr alarmiert worden zu sein. 18 Stunden lang kämpften rund 150 Einsatzkräfte gegen die Flammen, Anwohner im Radius von einem Kilometer wurden gewarnt.
Personen fanden sich keine mehr in dem Gebäude, ein Feuerwehrmann musste wegen Kreislaufproblemen behandelt werden.
Das Gebäude brannte komplett aus, der Schaden dürfte bei über einer Million Euro liegen.
Existieren Videos aus dem Inneren der Staatsoperette?
Mehrere Zeugen berichten, dass anschließend junge Mädchen ins Visier der Polizei geraten seien.
Auch sollen Videos aus dem Inneren der Staatsoperette kursieren.
Offiziell bestätigen will die Polizei das nicht, aber auch nicht dementieren.
Auch weil im Fall minderjähriger Verdächtiger ein besonderes Schutzinteresse besteht. "Die Ermittlungen dauern an", so ein Sprecher.