Hotel, Museum, Kletterhalle: Was mit Kirchen passiert, die niemand mehr braucht

Dresden - Immer weniger Christen, da bleibt so manches Gotteshaus leer. Doch was passiert mit den nicht mehr benötigten Bauwerken?

Die Kamenzer Klosterkirche ist mittlerweile ein Sakralmuseum.
Die Kamenzer Klosterkirche ist mittlerweile ein Sakralmuseum.  © Ove Landgraf

Bei der Evangelischen Kirche werden die Gebäude schlichtweg stillgelegt: "Sie bleiben für den Gottesdienst gewidmet und werden in der Gebäudesubstanz erhalten", erklärt eine Sprecherin.

Die Philippus-Kirche in Leipzig etwa wurde an einen Verbund sozialer Einrichtungen verkauft, sie ist Teil eines Projekts mit Inklusionshotel und wird wieder christlich genutzt.

Die Kamenzer Klosterkirche ist ein Sakralmuseum, in Kooperation mit der Stadt. Die Klosterkirche Zittau wurde in eine städtische Museumsstiftung überführt und die Löbauer Johanniskirche an die Stadt verkauft und zum Kulturzentrum.

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Aber auch komplett andere Nutzungen kommen vor: So gibt es Pläne, die entwidmete Pirnaer Hospitalkirche zu einer Kletterhalle umzubauen.

Auch Sachsens Katholiken mussten Gebäude umfunktionieren: Im Bistum Dresden-Meißen wurden seit der Jahrtausendwende 15 Kirchen und 27 Kapellen entwidmet. "Darunter sind allerdings auch einige Gotteshäuser, für die Nachbauten errichtet wurden oder werden", sagte ein Sprecher des Bischöflichen Ordinariats.

Mal werde ein Gebäude abgerissen, mal künftig als Wohnraum oder für soziale Zwecke genutzt. Dorfkirchen im eigentlichen Sinne gebe es kaum, mit Ausnahme in der sorbischen Lausitz. "Diese Gebäude sind sehr gepflegt, gut in Ordnung und werden restauriert." Das Görlitzer Bistum will bis 2024 ein eigenes Immobilienkonzept aufstellen.

Titelfoto: Ove Landgraf

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