150 Jahre Museum für Völkerkunde Dresden: Geschichte, Wandel und neue Perspektiven

Dresden - Das Museum für Völkerkunde Dresden feiert 2025 sein 150-jähriges Bestehen. Gegründet am 23. Oktober 1875 als "ethnographische Abteilung" des Königlichen Naturhistorischen Museums, zählt es heute zu den bedeutendsten Häusern seiner Art in Deutschland. Seine Wurzeln reichen bis zu den Sammlungen der sächsischen Kurfürsten im 16. Jahrhundert zurück.

Am 24. Oktober hat die Jubiläumsschau im Japanischen Palais geöffnet.
Am 24. Oktober hat die Jubiläumsschau im Japanischen Palais geöffnet.  © Robert Michael/dpa

Unter dem Titel "Einblicke – Geschichten – Stationen" hat am 24. Oktober im Japanischen Palais die Jubiläumsschau geöffnet, die nicht chronologisch, sondern thematisch erzählt: Sie zeigt besondere Objekte aus eineinhalb Jahrhunderten Museumsgeschichte.

Zu sehen sind unter anderem Jadeobjekte aus dem 19. Jahrhundert, afrikanischer Schmuck, Federschmuck aus Brasilien und Keramiken aus Tunesien – Beispiele einer globalen Sammlung, die sich stetig verändert hat.

Begleitet wird die Schau von sogenannten Satellitenstationen in weiteren Häusern der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD).

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Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie ethnografische Sammlungen heute verantwortungsvoll mit kolonialen Kontexten, Provenienzen und Rückgaben umgehen können.

Ein Blick in die Ausstellung.
Ein Blick in die Ausstellung.  © MVD/Staatliche Kunstsammlungen Dresden

Jubiläum soll Einladung zur kritischen Reflexion sein

Da verweisen etwa im Museum für Sächsische Volkskunst paillettenbesetzte Stofftierfiguren aus Rajasthan und Gujarat in Indien auf das Interesse der DDR-Regierung an indischer Volkskunst, wie es in einer Information der SKD heißt.

Obendrein thematisiere zum Beispiel ein Pastell in der Gemäldegalerie Alte Meister die Geschichte von Völkerschauen in Dresden und eröffne so "einen kritischen Blick auf koloniale Bilderwelten."

Die SKD verstehen das Jubiläum somit weniger als Feier der Vergangenheit, sondern als Einladung zur kritischen Reflexion auch über die Zukunft eines Museums, das global denkt und lokal verankert ist.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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