Bauernmuseum wird kein "Kind" der Stadt: Was nun?

Dresden - Jährlich besuchen rund 5000 Kinder und Erwachsene das Kleinbauernmuseum Reitzendorf. Doch wegen der Überalterung des örtlichen Heimatvereins bangt die Einrichtung um ihren Fortbestand. Wie geht es weiter?

Das Kleinbauernmuseum Reitzendorf ist in einem Dreiseithof aus dem 19. Jahrhundert untergebracht.  © Eric Münch

Seit 33 Jahren betreiben die Mitglieder des Heimatvereins Schönfelder Hochland das Freilichtmuseum, veranstalten Führungen und Schüler-Workshops.

Die Eingliederungsvereinbarung der Gemeinde mit der Landeshauptstadt Dresden (1999) schreibt vor, dass das Museum zu erhalten ist.

Die SPD plädierte dafür, das ländliche Kleinod in den Museumsverbund der Stadt einzugliedern und so den Betrieb dauerhaft zu sichern.

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"Das Kleinbauernmuseum ist ein wichtiger Ort der kulturellen Bildung und regionalen Identität", unterstrich Stadträtin Elli Martius (23) den Standpunkt ihrer Fraktion.

Die CDU positionierte sich dagegen, forderte stattdessen die Erhöhung der bisherigen Förderung um 46.000 Euro.

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Vereins-Chefin Martina Angermann (66) bangt um den Fortbestand der Einrichtung.  © Eric Münch

CDU-Kulturpolitiker Mario Schmidt (49) warnte, dass eine Kommunalisierung der Einrichtung zusätzliche Personalkosten für die Stadt (jährlich bis zu 350.000 Euro) verursachen würde. Hinzu kämen weitere Investitionen, etwa für eine Kulturscheune.

Im Stadtrat erhielt der CDU-Antrag mit den Stimmen von AfD, Team Zastrow und FDP/Freie Bürger eine Mehrheit. Ob die Entscheidung den Museumsbetrieb langfristig sichern kann, bleibt offen.

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