Besser streiten lernen: Frauenkirche plant neues Format "Forumtheater"

Dresden - Streit ist per se gut. Der Austausch von Meinungen ist Ausdruck von Demokratie und wichtig für eine offene Gesellschaft. Doch gibt es auch den vergifteten Streit - gerade in Dresden bei Dresdner Themen.

Die Frauenkirche versteht sich seit jeher als Ort der Begegnung und des friedlichen Meinungsaustausches.
Die Frauenkirche versteht sich seit jeher als Ort der Begegnung und des friedlichen Meinungsaustausches.  © Imago

Im gesunden Streit gemeinsam Lösungen finden, das ist ein Anliegen der Stiftung Frauenkirche: Für das Format "Forumtheater" werden nun Teilnehmer gesucht.

In Dresden werde gern und viel diskutiert, ja gestritten, heißt es im Aufruf der Stiftung Frauenkirche.

Es gehe ums Gendern, um Flüchtlinge und Klimawandel, aber auch um das "richtige" Erinnern an den 13. Februar, um Bauprojekte oder städtische Ressourcen. In einer aktiven Stadtgesellschaft solle das auch so sein.

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Doch hätten sich Fronten verhärtet. Je polarisierender aber die Konflikte in der Stadt, umso schwieriger seien sie friedlich auszutragen.

Um dies dennoch zu versuchen, greift man auf das vom brasilianischen Regisseur Augusto Boal in den 1970er-Jahren entwickelte "Forumtheater" zurück.

Darin schlüpfen Zuschauer selbst in Rollen, um in konfliktreichen Situationen einzugreifen und diese - zumindest probeweise - zu entschärfen.

Bis 31. August könnt Ihr Euch fürs "Forumtheater" anmelden

Mit dem Theaterpädagogen Christian Schmidt lädt die Stiftung zu zwei Workshop-Wochenenden am 16. und 17. September sowie am 14. und 15. Oktober ein, um das Streiten zu lernen und Dresdner Themen auf eine handlungsorientierte Ebene zu bringen. Für den 23. und 24. Oktober sind öffentliche Aufführungen mit Publikum geplant.

Wer Interesse daran hat, Teil der Bühnengruppe zu werden, kann sich bis zum 31. August anmelden, per E-Mail an: friedensarbeit@frauenkirche.de.

Titelfoto: Imago

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