Die Neuen im Socie: Diese beiden leiten von nun an das Societaetstheater

Dresden - Führungswechsel am Societaetstheater: Ab August nehmen Stephan Hoffmann und Romy Weyrauch als neues Künstlerisches Leitungs-Team die Geschicke von Dresdens ältestem Theaterhaus in die Hand. Das Duo will die Arbeit des Vorgängerteams fortführen, aber auch neue Akzente setzen.

Sehen sich als "Komplizen der Künstler" und der Freien Szene: die neuen Societaetstheater-Chefs Stephan Hoffmann und Romy Weyrauch.
Sehen sich als "Komplizen der Künstler" und der Freien Szene: die neuen Societaetstheater-Chefs Stephan Hoffmann und Romy Weyrauch.  © Klaus Gigga

Der Philosoph und Theaterpädagoge Stephan Hoffmann war an Bühnen in Berlin und Dresden tätig, hatte die Theaterakademie am Theater Junge Generation (tjg) initiiert und war zuletzt im Amt für Kultur und Denkmalschutz für die Förderung von darstellender Kunst und Literatur zuständig.

Zur Nachfolge von Heiki Ikkola sagt er: "Ich kann nur dankbar dafür sein, dass er uns das Haus so gut in Schuss übergibt."

Während Hoffmann als Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter des Socies fungiert, übernimmt Romy Weyrauch an seiner Seite die Künstlerische Programmleitung. Die bislang freie Regisseurin und Theatermacherin steht für subversiv-integrative Projekte.

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Sie sagt: "Es wird spannend, zwei aus künstlerischer Sicht unterschiedliche Sichtweisen einzubringen." Sicher ist aber: Hoffmann und Weyrauch haben sich "wunderbarerweise" zusammengefunden, wollen und werden als Einheit agieren. Ihr Credo: "Wir wollen ein Haus für die Künstler sein."

Romy Weyrauch wird dabei ganz deutlich: "Wir verstehen das Haus ganz klar als Komplize der Künstler dieser Stadt, aus ganz Sachsen und darüber hinaus."

Neue Leitung wird Programm zur Spielzeiteröffnung vorstellen

Blick auf das älteste Bürgertheater Dresdens.
Blick auf das älteste Bürgertheater Dresdens.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Bleibt das Socie so sichtbar wie bis zuletzt? Stephan Hoffmann: "Heiki hat auf wunderbare Weise die Schwierigkeit gemeistert, das Haus präsent zu machen."

Weil er rausgehen musste, wegen Pandemie und langem Umbau. Die Herausforderung für Hoffmann: "Jetzt ist das Haus fertig, aber wir werden wohl weniger rausgehen. Wichtig wird jetzt, das 'versteckte Haus' weiterhin sichtbar zu halten." Das werde schwieriger, aber man wolle deswegen kein "stilles Kämmerlein" werden.

"Wir werden an Ikkolas Arbeit anknüpfen, wenn auch mit weniger Mitteln als bisher", sagt Romy Weyrauch. Die etablierte Außendarstellung wolle man beibehalten, nur behutsam weiterentwickeln. Das Logo aber bleibt. Weyrauch: "Das hat sich bewährt, das hat sich rumgesprochen."

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Inhaltlich wollen Hoffmann und Weyrauch vieldeutige, zeitgenössische Kunst machen und die "Bühne als Raum für Möglichkeitswelten" offenhalten. "Kunst ist nicht eindeutig", sagen beide. Es brauche Raum für Alternativen. Man wolle auf Verständigung hinarbeiten, so beim 2. Erzählkunst-Festival "Imagine!", wenn etwa die Positionen israelischer und palästinensischer Autoren aufeinandertreffen.

Das neue Socie-Leitungsteam wird sich und das kommende Programm zur Spielzeiteröffnung am 24. August vorstellen. Der Stresslevel im Rahmen der Vorbereitung nehme langsam ab, sagt Stephan Hoffmann. Romy Weyrauch ergänzt: "Jetzt freuen wir uns auf unser Publikum."

Titelfoto: Fotomontage:Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa,Klaus Gigga

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