In diesem Seniorenheim schnurrt's an jeder Ecke

Müglitztal - Im sächsischen Maxen, nahe dem Schloss, lebt eine ganz besondere Rentner-WG - nur eben nicht für Menschen, sondern für Katzen. Kein Zoo, kein Tierheim, sondern ein echtes Seniorenparadies für Stubentiger. Doch warum gibt es Deutschlands einziges Katzenseniorenheim eigentlich hier?

Anne Jassner (75) hat am Anfang des Katzenseniorenheims alles allein gemacht.
Anne Jassner (75) hat am Anfang des Katzenseniorenheims alles allein gemacht.  © Holm Helis

"Mir tun die Tiere einfach leid. Gerade die alten, für die sich keiner mehr zuständig fühlt", sagt Anne Jassner (75). Sie leitet das Katzenseniorenheim. Die älteste Katze, die hier lebte, wurde fast 20.

Derzeit wohnen 42 Katzen auf 2000 Quadratmetern. Das Haus gehört dem Verein, seit 2011 ist es in Trägerschaft.

"Ich kenne jede Katze mit Namen", sagt Jassner stolz. "Wir hatten auch schon über 70 - die kannte ich auch alle."

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Die Tiere stammen oft aus Haushalten verstorbener Senioren oder wurden über das Veterinäramt gebracht.

So wie Kater Speedy (15), der aus schlechter Haltung kam. Viele bringen Alterszipperlein mit: Arthrose, Nierenprobleme, Zahnverlust. Doch auch das ist kein Problem.

Die Katzen können sich auf dem Gelände frei bewegen.
Die Katzen können sich auf dem Gelände frei bewegen.  © Holm Helis
Speedy (15) ist eine von aktuell 42 Katzen.
Speedy (15) ist eine von aktuell 42 Katzen.  © Holm Helis

Anne Jassner kümmert sich ehrenamtlich um die Katzen

Mitarbeiterin Peggy Thalheim (33) bereitet das Futter vor.
Mitarbeiterin Peggy Thalheim (33) bereitet das Futter vor.  © Holm Helis

"Essen geht im hohen Alter eigentlich noch ganz gut - auch ohne Zähne", erzählt Jassner lächelnd. Drei Mitarbeiter kümmern sich um Pflege, Futter und Fellpflege. "Man merkt richtig, wie dankbar die Katzen sind."

Tierarztkosten und Personal seien zuletzt deutlich gestiegen. Dennoch lehnt sie nicht jede Katze ab.

"Aber die Katzen müssen vorher zum Check-up. Ich kann nicht jede aufnehmen, auch wenn es mir leidtut." Probleme in der Vergangenheit zwangen die 75-Jährige zu dieser Maßnahme.

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"Einige dachten, dass sie einfach ihre alten kranken Tiere hier abgeben können. Doch es soll kein Hospiz sein, die Tiere sollen noch mal eine schöne Zeit haben", betont Jassner.

Früher war sie als Krankenschwester tätig. Heute engagiert sich die Rentnerin ehrenamtlich für das Katzenseniorenheim. Die Finanzierung läuft rein über Spenden, sowohl Geld- als auch Futterspenden.

Weitere Infos zum Tierschutz Verein Dresden und wie gespendet werden kann, gibt es hier: www.tierschutzdresden.de.

Titelfoto: Montage: Holm Helis

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