Dresdner Theater blecht 500 Euro: Gutes Geld für schlechte Zähne

Dresden - Sein Gebiss zahlt nicht die Kasse, sondern das Theater! Rund 500 Euro macht das Dresdner Boulevardtheater für die neue Zahnleiste ihres Bühnenstars, des Klempners Bernd Seifert, locker. Pünktlich zum Auftritt auf der Stadtfest-Bühne hat Schauspieler Thomas Kaufmann wieder schön-hässliche Zähne.

Klappe auf: Bei Schauspieler Thomas Kaufmann wird der Überbiss angepasst.  © Steffen Füssel

Das Gebiss für den Oberkiefer ist eine Spezialanfertigung - gefräst und eingefärbt im Striesener Dentallabor Löcken. Denn: "Löcken schließt Lücken". Normalerweise natürlich mit schön anzusehenden Zähnen.

"Aber für Bernd benötige ich ein Obergebiss mit Überbiss, großen, schiefen und wenig gepflegten Zähnen", umreißt Kaufmann seine Wünsche.

"Mein altes Gebiss ist zehn Jahre alt - die Figur des Bernd Seifert gibt es seit 2015. Aber mein Zahnstand hat sich so verändert, dass das Gebiss nicht mehr passt."

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Und ein bisschen Komfort im Mund darf schon sein. "Immerhin habe ich beim Stadtfest das Gebiss zehn Stunden drin."

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Zahntechniker Patrick Tunger (l.) kontrolliert den Sitz des Gebisses bei Thomas Kaufmann.  © Steffen Füssel

Gebiss passt wunderbar

Gemeinsam tüfteln Patrick Tunger und Chefin Anja Löcken an den Details für das Theatergebiss.  © Steffen Füssel

"Für uns war das schon ein ungewöhnlicher Auftrag - ein Gebiss herzustellen für jemanden, der noch alle Zähne hat", lacht Chefin Anja Löcken (47).

"Bei hässlichen Zähnen musste ich mutiger in der Farbgebung sein. Kein normaler Kunde will braunen Zahnstein am Gebiss haben. Aber es hat Spaß gemacht", sagt Zahntechniker Patrick Hunger (38). Zehn Stunden Arbeit stecken im Gebiss, mit dem Kaufmann auf der Bühne auch Stullen und Bockwurst essen kann.

"Zur Reinigung empfehle ich Putzi-Zahncreme, denn die enthält keine Schleifpartikel", erklärt Anja Löcken.

Gipsabdruck und fertiges, oberes Gebiss.  © Steffen Füssel
Thomas Kaufmann in der Theaterrolle des Bernd Seifert.  © PR/Robert Jentzsch

Kaufmann setzt das Gebiss ein - passt wunderbar.

"Jetzt, wo ich neue Zähne habe, könnte mir jemand auch ein neues Bernd-Seifert-Stück schreiben ..."

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