Fünf Jahre nach dem Umzug: "Herkuleskeule" im Kulti ist Kult
Dresden - Seit fünf Jahren hat die "Herkuleskeule" ein neues Zuhause: den Kulturpalast. Dessen Mini-Jubiläum wird vom 28. April bis 5. Mai mit einer Festwoche gefeiert.
Für das Ensemble war es nicht nur ein Theater-Umzug, sondern auch ein Generationswechsel. Urgestein Wolfgang Schaller (82) legte die Leitung des politischen Kabaretts in die Hände von Sohn Philipp (44). Dieser zieht nun eine erste Bilanz.
"Mein Vater hatte mit dem Umzug in den Keller des Kulti geunkt: Die kritische Keule sei nun unter der Erde", erinnert sich Philipp Schaller.
Doch sie ist längst nicht begraben. Im Gegenteil, nach der Pandemie freut sich das Theater über einen Aufwärtstrend bei den Besucherzahlen.
Auch wenn die Coronajahre 2020/21 mit insgesamt 40.000 Zuschauern längst nicht an das Jahr 2019 mit fast 70.000 Gästen heranreichen.
"Unsere 244 Plätze sind derzeit zur Hälfte besetzt", so Schaller. "Der Standort im Kulturpalast hat den großen Vorteil, dass auch Touristen unser Kabarett entdecken und es neben Frauenkirche und Gemäldegalerie auf ihrer Besuchsliste steht.
An der Abendkasse verkaufen wir oft noch 20, 30 Tickets. Das war am Sternplatz nicht der Fall."
Publikum der Herkuleskeule hat sich sichtlich verjüngt
Das Publikum hat sich sichtbar verjüngt, "zunehmend kommen auch 30- und 40-Jährige zu uns."
Mit der deutlich größeren Bühne sind sowohl Zuschauer als auch Ensemble mittlerweile warm geworden.
"Sie hat uns viele, neue Möglichkeiten eröffnet", sagt Schaller. Das Jubiläumsstück
"Wir drehen am Rad", das am 1. Mai Premiere feiert, "wäre auf der alten Bühne so nicht möglich gewesen", ist sich Schaller sicher.
Die größte Herausforderung ist nun, das Ensemble personell zu stärken und neue, gute Autoren zu finden.
Titelfoto: Holm Helis