Hier kommt "Sir James" im Dresdner Hotel Pullman! Ein Roboter als Getränke-Butler

Dresden - "Ich bin Sir James. Ich bin jetzt vor Ihrer Zimmertür" - mit diesen Sätzen kündigt sich Service-Roboter Sir James stilvoll an. Der 100 Kilo schwere "Butler" ist der jüngste "Mi(e)tarbeiter" im Hotel Pullman (315 Zimmer) an der Prager Straße - und der einzige seiner Art in Sachsen.

Sir James liefert prompt: Hotelgast Olivia (22) musste keine fünf Minuten auf ihre Bestellung warten.
Sir James liefert prompt: Hotelgast Olivia (22) musste keine fünf Minuten auf ihre Bestellung warten.  © Steffen Füssel

Erst vor wenigen Tagen hat "Sir James" seinen Dienst im Hotel angetreten. Er ist rund um die Uhr im Einsatz - wählt ein Gast am Telefon #333, macht sich Sir James dank Elektromotor nahezu geräuschlos mit der Bestellung auf die Socken.

"Gerade nachts müssen wir so kein Personal vorhalten", freut sich Hoteldirektor Daniel Schlomann (44) und zeigt, was James in sich hat. Das Kühlfach fasst je vier Flaschen Cola, Apfelsaft, Wasser und Pilsner, je zwei Flaschen Prosecco und Weißwein.

Im Snackfach hat er je viermal Red Bull, Erdnüsse, bunte Nüsse und Bananenchips an Bord. Im dritten (Wärme-)Fach kann er individuelle Wünsche unterbringen - von Badeschlappen bis Pasta.

Hoteldirektor Daniel Schlomann (44) bestückt den Service-Roboter mit Getränken.
Hoteldirektor Daniel Schlomann (44) bestückt den Service-Roboter mit Getränken.  © Steffen Füssel
"Sir James" ist in allen Etagen bis unters Dach den Gästen des Pullman-Hotels auf der Prager Straße zu Diensten.
"Sir James" ist in allen Etagen bis unters Dach den Gästen des Pullman-Hotels auf der Prager Straße zu Diensten.  © Steffen Füssel
Rollt er über die Flurteppiche, können Gäste diese Anzeige auf dem Display lesen.
Rollt er über die Flurteppiche, können Gäste diese Anzeige auf dem Display lesen.  © Steffen Füssel

"Sir James" hat eine weibliche Stimme

Johannes Fuchs (32) versichert: "Selbst im Dauerbetrieb hält der Akku von Sir James vier Stunden."
Johannes Fuchs (32) versichert: "Selbst im Dauerbetrieb hält der Akku von Sir James vier Stunden."  © Steffen Füssel

"Sir James optimiert die Lieferwege, mahnt seine Auffüllung an, fährt selbstständig zur Ladestation wie auch zum Fahrstuhl", sagt Johannes Fuchs (32), Mitgründer der Münchner Firma Robotise, die "Sir James" herstellt. Bis Jahresende soll der 50. Service-Roboter ausgeliefert werden.

Um das autonome Fahren zu ermöglichen, hat James zwei Lasersensoren, zwei 3-D-Sensoren, Treppenabsturz- und Beschleunigungssensoren intus.

Und: "Sir James" ist nicht käuflich. "Wir vermieten ihn nur. Monatlich für 1500 bis 2500 Euro", so Fuchs. Also deutlich unter Mindestlohn. Streiken würde "Sir James" nur, wenn er die Batterie nicht aufladen kann. Und auch Gendern ist für ihn kein Thema - "Sir James" hat eine weibliche Stimme.

Titelfoto: Steffen Füssel

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