Instrumente und Noten gibt's hier seit fast 70 Jahren: In diesem Haus ist echt Musik drin

Dresden - Im Dresdner Eckhaus Görlitzer/Louisenstraße werden seit knapp 70 Jahren Instrumente und Noten verkauft. Hier ist echt Musik drin! 1954 wurde das Geschäft, das heute Peter Pfundt (46) führt, von Hans Meinel (†1997) eröffnet. Während damals hauptsächlich Akkordeons verkauft, gewartet und repariert wurden, hängt heute der Himmel im Musikhaus voller Gitarren.

Musik macht Spaß - erst recht mit diesen Instrumenten. Peter Pfundt (46) hält einen Korb voller Rassel-Gemüse.
Musik macht Spaß - erst recht mit diesen Instrumenten. Peter Pfundt (46) hält einen Korb voller Rassel-Gemüse.  © Steffen Füssel

"Auch ich musste mich spezialisieren", gesteht Peter, der das Musikhaus 2005 von Meinels Sohn übernahm. Peter Pfundt überzeugt mit B-Ware. "Das sind Instrumente aus Restposten, Auslaufmodelle, manche haben winzige Kratzer - aber alle überzeugen qualitativ."

Eine Gitarre ist bei Peter deshalb schon mal zum halben Preis zu haben. "Die teuerste, die ich bisher verkauft habe, kostete 7000 Euro - obwohl sie gebraucht war."

Im Trend liegen derzeit Ukulelen. "Die handlichen Instrumente kann man überall mit hinnehmen. Es gibt viele Noten, sogar für Songs von den Ärzten und AC/DC", lacht Peter, in dessen Laden schon Comedian Otto Waalkes (74) vorbeischaute. Liedermacher Gerhard Schöne (71) ist Stammkunde.

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Vorführen kann der gelernte Kaufmann jedes Instrument. "Aber ich würde nicht behaupten, dass ich sie spielen kann."

Neben Nasenflöte, Maultrommel und Kazoo (Taschensaxofon) gibt es noch mehr verrückte Instrumente.

Britische Band Hurts gibt einziges Deutschland-Konzert in Sachsen

Gehört dazu: Das Musikhaus in der Dresdner Neustadt ist mit Graffiti überzogen.
Gehört dazu: Das Musikhaus in der Dresdner Neustadt ist mit Graffiti überzogen.  © Steffen Füssel
Peter Pfundt klebt an das Schaufenster seines Musikhauses ein Plakat vom "Hurts"-Auftritt auf der Festung Königstein.
Peter Pfundt klebt an das Schaufenster seines Musikhauses ein Plakat vom "Hurts"-Auftritt auf der Festung Königstein.  © Steffen Füssel
Musikhaus-Gründer Hans Meinel spielte selbst Akkordeon.
Musikhaus-Gründer Hans Meinel spielte selbst Akkordeon.  © privat
Das alte Musikhaus Meinel auf der Görlitzer Straße. Zuvor war an der Ecke eine Außenstelle von Pfunds Molkerei.
Das alte Musikhaus Meinel auf der Görlitzer Straße. Zuvor war an der Ecke eine Außenstelle von Pfunds Molkerei.  © privat

Was von Weitem wie Möhren, Kohl oder eine Banane aussieht, entpuppt sich als lustiger Shaker. Vom Knirps bis zum Profi - Peter bedient sie alle in seinem Musikhaus.

Außerhalb ist er für den guten Ton auf der Festung Königstein verantwortlich. "Ich betreue als Produktionsleiter die Festungskonzerte", sagt Peter stolz.

"In diesem Jahr finden zwar nur vier statt, aber ein ganz besonderes - am 15. Juli gibt die britische Synthiepop-Band Hurts ihr einziges Deutschland-Konzert." Fans klingt jetzt sofort der Hurts-Song "Stay" in den Ohren.

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Er lief im Abspann zu Til Schweigers (59) Kinofilm "Kokowääh" (2011) und untermalte 2021 die 17. Staffel der ARD-Serie "Sturm der Liebe".

Titelfoto: Steffen Füssel

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