Nein, das ist keine DDR-Platte: Hier steht Sachsens modernstes Energie-Haus!

Meißen - Klimafreundliche Pionierarbeit in Meißen: Die städtische Wohnungsgesellschaft errichtete im Ortsteil Nassau Sachsens das erste energie-autarke Mehrfamilienhaus.

Das vierstöckige Mietshaus der Zukunft mit Solarpaneelen über den Balkonen in Meißen am Albert-Mücke-Ring.
Das vierstöckige Mietshaus der Zukunft mit Solarpaneelen über den Balkonen in Meißen am Albert-Mücke-Ring.  © Petra Hornig

Wohnen 4.0 im Freistaat!

Der vierstöckige Neubau am Albert-Mücke-Ring produziert Wärme, Warmwasser und Strom für die 20 Mietwohnungen (2 bis 4 Räume) selbst.

"Wir wollten etwas Neues auf den Weg bringen. Es ist nicht einfach nur ein Haus", sagt Meißens Oberbürgermeister Olaf Raschke (58, parteilos) stolz. "Es steckt so viel Innovation drin."

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Eine Fotovoltaikanlage speist nicht nur auf dem Dach Energie ein. Auch an der Fassade über den Balkonen der Bewohner erzeugen Solarpaneele umweltfreundlichen Strom.

Die Wärme für Wasser und Heizungen wird über Pumpen 100 Meter tief aus dem Erdreich gezogen.

Dazu gibt's eine ausgeklügelte Lüftungsanlage, die im Sommer warme Luft abpumpen kann, die Wohnungen bei Bedarf damit kühl bleiben.

Projektleiter Karsten Ruckau (58) im Technikraum, dem Herzen des Hauses.
Projektleiter Karsten Ruckau (58) im Technikraum, dem Herzen des Hauses.  © Petra Hornig

Vorteile für die Mieter: Nebenkosten gibt es so gut wie gar nicht!

Ausgezeichnet: Meißens OB Olaf Raschke (58, parteilos) und SEEG-Geschäftsführerin Birgit Richter (59) mit dem DW-Zukunftspreis.
Ausgezeichnet: Meißens OB Olaf Raschke (58, parteilos) und SEEG-Geschäftsführerin Birgit Richter (59) mit dem DW-Zukunftspreis.  © Petra Hornig

"Das Herz des Hauses ist der Technikraum im Keller mit der Energie-Anlage mit Stromspeichern und Pumpen", sagt Projektleiter Karsten Ruckau (58).

Im Sommer erzeugt das Haus mehr Strom als benötigt, speist diesen ins örtliche Netz ein. Nur im Winter wird etwas externer Strom benötigt. Aber nicht mehr, als insgesamt selbst erzeugt wurde.

Damit sei die Energie-Bespeisung des autarken Hauses CO2-frei, freut sich Birgit Richter (59), Chefin der kommunalen Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsgesellschaft (SEEG).

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Vier Millionen Euro haben die Wohnungsbauer investiert, der Freistaat schoss 200.000 Euro Fördermittel dazu.

Auch die Mieter haben Vorteile: Sie zahlen neben einer Grundmiete (7,65 Euro pro Quadratmeter) nur eine Energiepauschale (1,45 Euro pro Quadratmeter), erleben keine bösen Überraschungen bei den Nebenkosten.

"Ich bin damit sehr zufrieden, lebe gerne hier", sagt Bewohnerin Sonja Wendler (80).

Bewohnerin Sonja Wendler (80) auf ihrem Balkon mit Solarpaneelen.
Bewohnerin Sonja Wendler (80) auf ihrem Balkon mit Solarpaneelen.  © Petra Hornig
Die Mieter können über diese Anlage in ihren Wohnungen die Raumtemperatur einstellen.
Die Mieter können über diese Anlage in ihren Wohnungen die Raumtemperatur einstellen.  © Petra Hornig

Nach zwei Jahren soll ausgewertet werden, ob die Kosten-Kalkulation und Energie-Rechnung der SEEG passt. Das energie-autarke Haus habe bereits jetzt bundesweit für Beachtung gesorgt, könne Vorreiter für weitere Wohnungsbau-Projekte werden, so OB Raschke.

Schon jetzt wurde es mit dem DW-Zukunftspreis der Immobilienwirtschaft ausgezeichnet.

Titelfoto: Petra Hornig

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