Lust auf einen echten "Waalkes"? Otto zeigt im "Kempi" seine Bilder
Dresden - Ob Vermeers "Mädchen mit dem Perlenohrring", Munchs "Der Schrei" oder die Auf-dem-Kopf-steh-Bilder von Baselitz - weder vor alten noch vor neuen Meistern machen Pinsel und Humor von Kult-Komiker Otto Waalkes (77) halt. Den Beweis treten rund 150 Kunstwerke an, die bis 3. Januar in der Hauskapelle des Kempinski-Hotels in Dresden zu sehen sind.
Ob in Acryl, Öl, aquarelliert oder gezeichnet - Ottos berühmt-berüchtigter Ottifant fehlt auf keiner Leinwand, ziert jedes Blatt.
Auch in Liotards "Das Schokoladenmädchen" hat er sich eingeschmuggelt - als Kanne steht der knuffige Dickhäuter auf dem Tablett.
"Das Gemälde habe ich vor vielen Jahren in der Dresdner Gemäldegalerie im Original gesehen", verrät Otto. "Es ist für mich die Verbindung zwischen Ost und West", spielt Otto auf das Kompromiss-Kakao-Angebot für Kaffeesachsen und ostfriesische Teetrinker an.
Bei aller Ehrfurcht vor der Kunst: "In Museen und Ausstellungen wird zu wenig gelacht", bedauert Otto. In der Hauskapelle kann das nicht passieren. Otto malt nicht nur mit Meisterschaft, sondern auch mit Schalk im Nacken - und viel Liebe zum Detail.
Ottos teuerstes Gemälde kostet 95.200 Euro
Sein aktuelles Lieblingsbild hat den Titel "Gerüsselt und nicht gerührt". Ein 007-Ottifant lehnt cool mit einem Drink in der Hand an einem flotten Flitzer. "Wer genau hinsieht, entdeckt, dass sich sogar der Himmel im Cocktailglas spiegelt", sagt Otto stolz.
Der Pigmentdruck (Auflage 199 Stück) ist für 2560 Euro zu haben - ist aber schon verkauft.
Für Ottos teuerstes Gemälde müssen Liebhaber allerdings 95.200 Euro hinlegen. Das große Original "Bildnis Fräulein Lisa mit Kuscheltier" (Mischtechnik) ist eindeutig Klimt entlehnt - ein 80 x 140 Zentimeter großer Hingucker.
"Aktuell male ich gerade an einer Serie, die ich 'Im Atelier des Meisters' nenne, da sie Promis von AC/DC bis Udo Lindenberg zeigen wird", verrät Otto. Mit Udo lebte Otto in den 70er-Jahren übrigens in einer WG ...
Ottos Bilder sind täglich außer montags (10-18 Uhr) zu sehen. Eintritt frei.
Titelfoto: Eric Münch

