Mäzen-Familie Arnhold eröffnet das neue "Haus der Brücke"

Dresden - Großes Fest in der Neustadt: Nach Jahren der Planung wurde am Sonntagnachmittag das "Haus der Brücke" an der Rähnitzgasse eröffnet. Neben der Sonne strahlten dabei insbesondere die 84 Nachfahren des jüdischen Mäzens, US-Bankiers und gebürtigen Dresdners Henry H. Arnhold (1921-2018).

Mehr als 80 Nachfahren des legendären Mäzens Henry H. Arnhold haben sich in Dresden getroffen.
Mehr als 80 Nachfahren des legendären Mäzens Henry H. Arnhold haben sich in Dresden getroffen.  © Petra Hornig

Seine Familie war maßgeblich an der Finanzierung des Hauses, das nun als Treffpunkt für mehr als 100 Migrantenorganisationen dient, auch Büros und einen Gebetsraum beherbergt, beteiligt. Henrys Sohn John Arnhold (71), geboren in New York City, reiste mit ihm ab den frühen 1990er-Jahren sechsmal in die Elbmetropole. Heute ist er besonders stolz auf das Vermächtnis seines Vaters.

Gegenüber TAG24 erklärte er: "Dresden hat meinen Vater, den ich als sehr neugierigen Menschen in Erinnerung behalte, nie losgelassen. Unsere Eltern haben trotz ihrer Flucht stets von einer schönen Kindheit in dieser Stadt berichtet."

Papa Henry sei gerne durch den Großen Garten spaziert und dann in den Zoo gegangen.

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Und auch John, einem pensionierten Investment-Manager von der Wallstreet, gefällt es hier: "Eine sehr charmante Stadt, fühlt sich fast an wie mein zweites Zuhause."

Das "Haus der Brücke" in der Rähnitzgasse wurde am Sonntrag feierlich eröffnet.
Das "Haus der Brücke" in der Rähnitzgasse wurde am Sonntrag feierlich eröffnet.  © Thomas Türpe
Sind stolz auf das Vermächtnis ihres Vaters und Großvaters Henry H. Arnhold: Sohn John (71, r.) und Enkel Paul Arnhold (40).
Sind stolz auf das Vermächtnis ihres Vaters und Großvaters Henry H. Arnhold: Sohn John (71, r.) und Enkel Paul Arnhold (40).  © Thomas Türpe

Familie Arnhold fühlt sich noch immer mit Dresden verbunden

Johns Spross Paul Arnhold (40, Künstler) begeistert sich übrigens sehr für Meißner Porzellan, hat diese Leidenschaft von seinem Großvater übernommen und einen Teil der Sammlung geerbt.

Zum Auftakt des hundertjährigen Jubiläumsjahres war die Großfamilie am Samstag im Georg-Arnhold-Bad (von den Nationalsozialisten 1934 in "Güntzwiesenbad" umbenannt), welches nach dem Großvater von Henry benannt ist, zu Gast.

Eine Teilnehmerin des Treffens berichtete: "Schüler der Freien Evangelischen Schule schrieben Briefe an die Arnholds, in denen sie sich mit der Geschichte des Bades auseinandersetzten. Das kam für viele Familienmitglieder völlig überraschend - ein sehr emotionaler Moment."

Titelfoto: Thomas Türpe

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