Vortrag "Unter Beobachtung" im Militärhistorischen Museum: Wenn der Staat aufpasst

Dresden - In Diktaturen und autokratischen Regimen haben es Kunst und Kultur meist schwer, stehen wegen ihres kritischen Potenzials stets im Verdacht, subversiv gegen die herrschende Ordnung auszuteilen. Gleichzeitig versuchen autoritäre Staaten, Kunstschaffende zu vereinnahmen, um durch sie Meinungen zu beeinflussen.

"Unter Beobachtung": Ausschnitt des MHM-Plakats mit dem Motiv "1984 - George Orwell" von Guillaume Morellec.
"Unter Beobachtung": Ausschnitt des MHM-Plakats mit dem Motiv "1984 - George Orwell" von Guillaume Morellec.  © mhmbw/Guillaume Morellec

Damit beschäftigt sich die Veranstaltung "Unter Beobachtung" am Montag im Militärhistorischen Museum (MHM).

Der belarussische Schriftsteller und Punkmusiker Alhierd Bacharevič (50) ist einer von jenen, die nach Beteiligung an politischen Protesten ihr Heimatland verließen.

Er hatte Repressalien erfahren, wollte sich aber trotz international beachteter literarischer Erfolge weder Zensurvorgaben und staatlicher Einschränkungen aussetzen noch sich instrumentalisieren lassen.

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Im deutschen Exil - Bacharevič lebt aktuell in Berlin - sorgte er mit seinem 2017 erstveröffentlichten und vielfach preisgekrönten Roman "Europas Hunde" für Aufsehen, wurde 2025 unter anderem mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet.

Tamina Kutscher moderiert Abend im Militärhistorischen Museum

Im MHM berichtet er von seinem Leben unter staatlichen Einschränkungen in der Diktatur und spricht nach seinem Vortrag mit dem deutsch-russischen Autor Wladimir Kaminer (58) über die Situation von Künstlern in Belarus und Russland sowie die Herausforderungen des Lebens im selbst gewählten Exil. Tamina Kutscher moderiert den Abend.

Beginn: 18 Uhr, Eintritt frei.

Titelfoto: mhmbw/Guillaume Morellec

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