Abgefahren! Stollenmädchen macht auch auf der Schwalbe eine gute Figur
Dresden - Sie ist süße 17 Jahre jung – und gibt so richtig Gas! Auf einer 3,4 PS starken Schwalbe knatterte Salome Selnack am gestrigen Dienstag zu ihrem ersten Vorstellungstermin als 28. Dresdner Stollenmädchen ins Verkehrsmuseum.
Die Liebe zu ihrem Zweirad – "war einfach ein Stück Freiheit. Deshalb habe ich mit 16 den Mopedführerschein gemacht", lacht Salome, die sich beim Schrauben in der Garage schon mal die Hände dreckig macht.
"Ich kann mit Freunden unterwegs sein und etwas erleben, ohne die Eltern fragen zu müssen, ob sie mich hinfahren."
Die Liebe zum Stollen wurde Salome in ihrer Heimatstadt Kamenz in die Wiege gelegt.
"Meine drei Geschwister und ich sind im Grunde in der Konditorei unserer Eltern aufgewachsen. Eine Bäckerin ist sogar meine Patentante."
"Traditionen zu erhalten und zu pflegen, ist sehr wichtig."
Ihr Handwerk aber lernt Salome im zweiten Lehrjahr in der Dresdner Bäckerei und Konditorei Donath in Klotzsche. Chefin Ute Donath-Kirsten schwärmt über "ihr" Stollenmädchen: "Sie ist ein Teamplayer, aufgeschlossen und mag es, neue Dinge zu entdecken."
Und Salome weiß, was sie will – nämlich später mal die elterliche Bäckerei übernehmen. "Traditionen zu erhalten und zu pflegen, ist sehr wichtig."
Das gilt für die Stollenbäckerei wie fürs sorbische Brauchtum. "Meine Familie ist sorbisch. Ich bin mit zwei Muttersprachen aufgewachsen."
Ihre Tracht trägt sie zu besonderen Anlässen genauso stolz wie das märchenhaft schöne Kleid des Stollenmädchens.
Titelfoto: Sebastian Schultz