Alarm im Großen Garten: Dresdner Parkeisenbahn bangt um den Saisonstart

Dresden - Am Sonntag startet die Parkeisenbahn in die neue Saison. Krank werden darf bis dahin allerdings niemand. Denn weil bereits jetzt Personal fehlt, müssen die Fahrzeiten ohnehin schon eingeschränkt werden. Eine Entspannung ist nicht in Sicht.

Christian Striefler (59, l.) und Robert Böpple (47) suchen Verstärkung für die Parkeisenbahn.
Christian Striefler (59, l.) und Robert Böpple (47) suchen Verstärkung für die Parkeisenbahn.  © Petra Hornig

"Seit November ist eine der drei Stellen in der Betriebsleitung offen. Die wird aber für einen normalen Fahrbetrieb gebraucht", sagt Schlösserland-Geschäftsführer Christian Striefler (59).

Deshalb bleibt die Bahn zusätzlich zum normalen Ruhetag am Montag auch dienstags stehen. Und statt um 10 Uhr fahren die Züge wochentags erst ab 13 Uhr.

"Wenn jetzt noch jemand krank wird, wäre das der worst case", so Striefler. Bei einer Corona-Inzidenz in Dresden von 1666 am Montag ist ein solcher Fall nicht unwahrscheinlich. Zumal derzeit bereits drei der sieben festangestellten Mitarbeiter erkrankt sind.

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Einfach einspringen kann für die Stelle als Betriebsleiter auch niemand. Denn dafür brauche es einen Abschluss als "Eisenbahnbetriebsleiter für nicht öffentliche Eisenbahnen", erklärt der Leiter der Parkeisenbahn, Robert Böpple (47).

Die Parkeisenbahn zieht jedes Jahr Tausende Besucher an.
Die Parkeisenbahn zieht jedes Jahr Tausende Besucher an.  © Thomas Türpe

Besucherzahlen schwinden seit Beginn der Corona-Pandemie

Am Sonntag um 13 Uhr startet die Bahn in die neue Saison.
Am Sonntag um 13 Uhr startet die Bahn in die neue Saison.  © Ove Landgraf

Interessenten für die Stelle könnten diese Qualifikation zwar auch noch bei der Parkeisenbahn erwerben, ein Abschluss in einem Eisenbahn-technischen Beruf sei jedoch Pflicht.

Und im Kampf um die Fachkräfte stehe man auch in Konkurrenz zu größeren Bahnunternehmen, so Böpple. Aussichtslos ist die Lage allerdings nicht. So konnten eine Stelle als Bahnhofsleiter und eine in der Werkstatt kürzlich besetzt werden.

Die Parkeisenbahn im Großen Garten ist seit mittlerweile 72 Jahren ein beliebtes Ausflugsziel. Im letzten Vor-Corona-Jahr begrüßte sie 254.631 Fahrgäste.

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In den vergangenen beiden Jahren waren es dann nur noch 146.437 (2020) und 118.998 (2021) Besucher.

Titelfoto: Thomas Türpe

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