Dresden - Die Nachfrage nach anonymen Bestattungen steigt. Gleichzeitig suchen viele Angehörige nach greifbaren Erinnerungsorten. Ein neues Grabfeld auf dem "Neuen Annenfriedhof" in Löbtau will beidem gerecht werden.
Seit diesem Sommer stehen hier 25 Sandstein-Skulpturen – die "Lichtgestalten": "Das ist deutschlandweit einzigartig", erklärt Friedhofsverwalterin Lara Schink (35).
Für bis zu zwei Angehörige gedacht, erinnern sie in ihrer individuellen Gestaltung an steinerne "Schemen": "Man kann viel in die Skulpturen reinlesen. Manche wirken in sich gekehrt, andere hoffnungsvoll. Für die einen stellen sie die Angehörigen dar, für andere wiederum die Verstorbenen."
Die Friedhofsverwalterin hatte damals die Idee für die mystischen Skulpturen. In Zusammenarbeit mit der Geith Bildhauer und Steinmetz GmbH hat sie seither an der Umsetzung gearbeitet: "Wir wollten etwas für zwei Personen und es sollte gestalterisch etwas Neues sein."
Denn gerade in der heutigen Zeit sei eines der größten Probleme, "dass Verstorbene keine Umstände bereiten wollen". Doch so nehme man den Angehörigen die Möglichkeit der aktiven Auseinandersetzung mit der Trauer.
Schinks Hoffnung: "Dass wir Menschen wieder für eine Bestattung auf dem Friedhof gewinnen können, die das nicht mehr für zeitgemäß und passend empfinden." Denn für sie ist klar: "Menschen können und dürfen Spuren hinterlassen."