August der Starke hätte seine Freude gehabt: Diese Neuerung gibt es im Großen Garten
Dresden - Bereits im 17. Jahrhundert gab es Pläne für eine prächtige Orangerie im Großen Garten. Schon August der Starke (1670-1733) schmückte seine Feste mit den immergrünen Zitrusbäumen, die auch als Symbol kurfürstlicher Macht galten. Doch statt eines repräsentativen Baus wurde letztlich nur ein schmuckloses Orangenhaus errichtet, vor über 100 Jahren abgerissen. Nun soll Dresdens schönster Park wieder eine Orangerie bekommen.

Ab 1683 gab es zahlreiche aufwendige Entwürfe, die schon mit Bau des zentralen Palais im Großen Garten umgesetzt werden sollten. Darunter auch eine Federzeichnung vom berühmten Gartengestalter Johann Friedrich Karcher (1650-1726).
Orangenbäume zierten bereits zum spektakulären Venusfest 1719 den Turnierplatz (heute ist dort der Palaisteich). Letztlich wurde laut Schlösserland-Jahrbuch um 1750 jedoch nur ein "schmuckloser Zweckbau" fürs Überwintern der Kübelpflanzen errichtet.
Der Bestand der Gewächse nahm danach auch durch die Verwüstungen der Kriege 1760 und 1813 ab. Das baufällige Orangenhaus wurde 1913 abgerissen und nicht neu gebaut.
Das soll sich jetzt ändern.
Bis zum Bau können leider noch Jahre vergehen





Da die bestehende Gartenmeisterei (westlich des Palais) zu klein und baufällig ist, plant der Freistaat einen Neubau am Standort der historischen Gartenmeisterei (nordwestlich des Palais). Dort, wo zurzeit Steine und Holz lagern, soll eine Gartenmeisterei mit Gewächshäusern, Werkstatt, Büroflächen, Lager und Mitarbeiterräumen (mit Umkleiden) errichtet werden.
Geplant dabei auch der Wiederaufbau eines der im Krieg zerstörten Kavaliershäuser - sowie die Orangerie. "Darin sollen dann auch die Orangenbäume aus dem Zwinger frostfrei überwintern", sagt Gartenbereichsleiter Axel Simon (62).
"Im Sommer sind etwa musikalische Veranstaltungen oder Ausstellungen denkbar." Die Orangerie könnte sich so zur Kulturstätte entwickeln. Das träfe auch den Geist der historischen Pläne.
Die Vorplanungen seien abgeschlossen, jetzt laufe die Entwurfs- und Genehmigungsplanung, so Sprecher Alwin-Rainer Zipfl (49) vom zuständigen sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB).
Über Zeitplan und Kosten könne er noch nichts sagen. Bis gebaut werden kann, dürften noch Jahre vergehen.
Titelfoto: Bildmontage: Jürgen-M. Schulter, Petra Hornig