Bäcker verraten zum Tag des Brotes: Das isst Dresden wirklich

Dresden - Wer einen Korb bekommt, ist nicht gerade glücklich. Eine Ausnahme macht OB Dirk Hilbert (53, FDP) - er strahlte sogar.

Bäckermeister Andreas Wippler (47, l.) und Obermeister Rico Uhlig (54, r.) übergeben OB Dirk Hilbert (53) einen Brotkorb.
Bäckermeister Andreas Wippler (47, l.) und Obermeister Rico Uhlig (54, r.) übergeben OB Dirk Hilbert (53) einen Brotkorb.  © Eric Münch

Denn sein Korb war mit duftendem Brot gefüllt und wurde ihm am heutigen Montag im Stadtforum von der Dresdner Bäckerinnung zum Tag des Brotes überreicht.

300 weitere Tüten mit kleinen Krustenbroten verteilten die Bäcker im Stadtzentrum. "Wir möchten auf unser Handwerk und die Brotvielfalt aufmerksam machen", so Bäckermeister Andreas Wippler (47). "Immerhin gibt es in Deutschland über 3000 Brotsorten, und die Brotkultur ist seit 2014 immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe", weiß Brot-Sommelier Tino Gierig (55) vom Dresdner Backhaus.

Dafür stehen auch die 53 Dresdner Betriebe der über 650 Jahre alten Innung mit rund 1000 Mitarbeitern.

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Tendenz leider sinkend, vor zehn Jahren hatte die Innung noch 70 Mitglieder. "Alljährlich verringert sich die Anzahl der Bäcker um vier Prozent", bedauert Innungsobermeister Rico Uhlig (54).

Deutschland gilt wegen der Sortenvielfalt als Brotweltmeister. Nussbrot ist das Brot des Jahres. (Symbolfoto)
Deutschland gilt wegen der Sortenvielfalt als Brotweltmeister. Nussbrot ist das Brot des Jahres. (Symbolfoto)  © imago images/Shotshop

Täglich werden zwischen 15.000 und 20.000 Brote gebacken

Auf der Straße verteilen die Bäcker Tino Gierig (55) und René Krause (48, l.) an Passanten kleine Brote.
Auf der Straße verteilen die Bäcker Tino Gierig (55) und René Krause (48, l.) an Passanten kleine Brote.  © Eric Münch

"In Dresden werden täglich von den Innungsbäckern zwischen 15.000 und 20.000 Brote gebacken, bis zu zehn verschiedene Brote haben unsere Bäcker im Angebot", schätzt Bäckermeister René Krause (48).

"Bei Menschen, die sich gesund ernähren wollen, gibt es den Trend hin zu dunklem Brot, Vollkorn, Dinkel und Sauerteig." Parallel dazu wächst die Nachfrage nach mediterranen Broten mit "offener Porung und kräftiger Kruste", so Gierig.

Und was mag der OB? "Ich esse zum Frühstück Brötchen, ansonsten gern Schwarzbrot. Wenn ich keine Zeit fürs Mittagessen habe, nehme ich mir auch eine Schnitte von zu Hause mit ins Rathaus - so wie heute", verrät Hilbert. "Aber ich habe keinen Lieblingsbäcker. Ich kaufe das Brot da, wo ich vorbeikomme."

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Bäcker Krause dagegen hat eine Stammkundschaft, mit der er genau kalkulieren kann: "Jeder Kunde gibt bei mir durchschnittlich übers Jahr gerechnet 25 Euro pro Woche aus." Die Preise für ein Brot reichen von 6 bis 11 Euro je Kilo Handwerkskunst.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch

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