Dresden - Das Herz von Tischlermeister Jan Gubisch (62) schlägt für Hummeln - und die haben es nötig. Seit 15 Jahren baut er Hummelpensionen, die an Komfort kaum zu übertreffen sind.
Auf Anfrage fing er damals mit dem Bau der Nistkästen an. Seither hat er rund 1500 Stück verkauft.
Diese bestehen aus Fichte, Birkensperrholz und einer Siebdruckplatte: "Drin ist ein Pappkarton, der mit Spänen und Kapokverschnitt, das ist wie Wolle, ausgekleidet wird", erklärt der "Hummeltischler".
Der eigentliche Clou: ein Vorbau, um Schädlinge abzuhalten, den handelsübliche Kästen oft nicht haben.
"Auf der einen Seite befindet sich eine gut abschließbare Flugklappe, auf der anderen eine Klebefalle. Die Hummeln lernen, die Klappe zu öffnen und die Wachsmotte, die ganze Staaten zerstören kann, bleibt draußen oder an der Falle hängen."
Obwohl Gubisch für die Nistkästen etwa 200 Euro verlangt, bedeuten sie für ihn mehr als eine schöne Tischlerarbeit: "Mir geht es allgemein um Insektenschutz, denn die Hummeln leiden stark unter dem Klimawandel."
Nektarmangel sorgt für Hummelsterben an Sachsen
Deshalb hat der Tischlermeister die Original-Bauanleitung auch auf seiner Website verlinkt.
Dass Hummelsterben eine Folge des Klimawandels ist, bestätigt auch der NABU Sachsen: "Hauptgrund für das Hummelsterben ist der Nektarmangel im Hochsommer, ausgelöst durch immer steriler werdende Gärten und Grünanlagen und die weitere Ausräumung der freien Landschaft."
Mit mehr Blühwiesen und Hummelpensionen könne man dem zumindest etwas entgegenwirken, so Hummeltischler Gubisch.
Infos unter: hummeltischler.de.