Dresdens heimliches Erotik-Viertel soll "ordentlich" werden
Dresden - Das Gebiet rund um das Jobcenter an der Budapester Straße wird der Stadt zu heiß: Die Ansiedlung von Bordellen rückt das Areal in ein schlechtes (Rot-)Licht, befürchtet Dresdens Baubürgermeister. Seine Forderung: Der Stadtrat soll neuen Erotik-Etablissements einen Riegel vorschieben. Droht jetzt eine Puff-Sperre?

Wenn es nach Raoul Schmidt-Lamontain (41, Grüne) geht, werden zwischen der Nossener Brücke und dem Bahngelände an der Budapester Straße keine neuen Bordelle und sonstige "Vergnügungsstätten" mehr genehmigt.
Dafür sollen ein Bebauungsplan und eine Veränderungssperre sorgen. Hintergrund: Immer wieder fragen Bordell-Betreiber bei der Stadtverwaltung an, wollen dort einen Laden aufmachen.
Direkt neben der Dresdner Tafel und 100 Meter Luftlinie vom Jobcenter entfernt, hat sich vor fast zwei Jahrzehnten das "Babylon"-Bordell angesiedelt. Keine drei Minuten davon entfernt öffnet in etwa zwei Wochen ein neues Freudenhaus - das "Night Bunnies".
Der Club hat vor einem Jahr die Genehmigung bekommen, verfügt über sieben Zimmer und eine Bar samt Tanzfläche. Eine Puff-Sperre käme Betreiberin Gabriela P. (40) entgegen: "Für mich persönlich ist das natürlich gut, es kommt keine Konkurrenz hinzu."
Nach Ansicht von Baubürgermeister Schmidt-Lamontain droht das einstige Gewerbeareal, zur Rotlicht-Meile zu werden. Er hingegen wünscht sich ein "anspruchsvolles Gewerbegebiet". Mit dem Bebauungsplan will er eine "städtebauliche Fehlentwicklung" verhindern. Das letzte Wort hat der Stadtrat.


