Dieser DDR-Klassiker fährt ohne Sprit: Dresdens Strom-Trabi im Verkehrsmuseum

Dresden - Zurück in die Zukunft: Das Verkehrsmuseum hat ein neues altes Exponat in seinen Reihen - einen Trabant P 601 Limousine, Baujahr 1988. Das Besondere: Der Trabi fuhr 100 Prozent elektrisch. Mit Netzstecker im Kofferraum und Solarplatten auf dem Dach.

Sammlungsleiterin Maria Niklaus (32) präsentiert den E-Trabi.
Sammlungsleiterin Maria Niklaus (32) präsentiert den E-Trabi.  © Ove Landgraf

Der Dresdner Chemiker Dieter Schulze (schon verstorben) rüstete bereits Ende der 1960er eine Kult-Karosse auf E-Antrieb um.

Ziel: schneller und günstiger als mit der Straßenbahn auf Arbeit kommen. Mit Erfolg! Gerade mal acht Mark an Stromkosten blechte der Bastler im ersten Betriebshalbjahr, deutlich günstiger als die Bahn.

Das "Gespensterauto von Hellerau" glitt lautlos über die holprigen DDR-Straßen, wofür es seinen gruseligen Spitznamen aus der Nachbarschaft bekam.

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Mit Skistöcken statt Stoßstange (aus Gewichtsgründen) schaffte es der E-Trabi auf 40 Kilometer bei Sonne.

Ein Sektkorken verschließt das Getriebe, das elektrisch betrieben wird.
Ein Sektkorken verschließt das Getriebe, das elektrisch betrieben wird.  © Ove Landgraf
Walburg Schulze (88, r.) mit Nachbar Mathias Bähr (65), der die Kult-Karosse bis zur Übergabe ans Museum hütete.
Walburg Schulze (88, r.) mit Nachbar Mathias Bähr (65), der die Kult-Karosse bis zur Übergabe ans Museum hütete.  © Ove Landgraf

"Ich wollte es erst nicht wahrhaben", erinnert sich Witwe Walburg Schulze (88). "Aber tatsächlich: Ich fuhr ihn täglich damit um 6.30 Uhr zu seiner Arbeit an der Hochschule für Verkehrswesen."

Titelfoto: Ove Landgraf

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