Dresdens neueste Attraktion? Schaulustige bewundern seltenes Licht-Spektakel
Dresden - Zweimal jährlich zeigen sich mystische Schatten im historischen Stallhof (1591 fertiggestellt) am Residenzschloss. Am Donnerstagmorgen zog das Spektakel sogar Schaulustige an. Wird der Stallhof-Schattentanz zu Dresdens neuer Touri-Attraktion?
Alles in Kürze
- Mystische Schatten im Dresdner Stallhof
- Schattenspiel zweimal jährlich sichtbar
- Stallhof als neue Touri-Attraktion?
- Schlossleiterin wusste von Schatten-Schauspiel nichts
- Vermarktung des Phänomens nicht geplant

Kurfürst Christian I. (1560-1591) ließ den Stallhof für Schaukämpfe und Hetzjagden errichten. Bis heute ist er ein wichtiges Zeugnis der Renaissance-Baukultur in Dresden. Doch verglichen mit Frauenkirche oder Zwinger keine Top-Sehenswürdigkeit. Das könnte sich ändern.
Denn zweimal im Jahr - einmal Anfang April, einmal Ende August - steht die Sonne vormittags so ideal, dass ein magisches Schattenspiel auf den Stallhof-Arkaden entsteht.
Daran befestigte Jagdtrophäen werfen ihren Schatten perfekt auf die jeweilige Nachbarsäule - aber nur für wenige Minuten.
Ein denkwürdiges Phänomen, das Stadtführer Albrecht Hoch (56) schon vor einigen Jahren bemerkte.
Er schoss Fotos, teilte sie in den sozialen Medien und machte das Spektakel bekannt. "Ich sehe das als Touristiker auch als Werbung für unsere schöne Stadt", findet er.

Schlossleiterin wusste von Schatten-Schauspiel nichts

Über 90.000 Mal wurde ein Beitrag von ihm über den "Geweihschatten" im Stallhof letztes Jahr gesehen.
Dieses Jahr versammelte sich schon eine kleine Menschentraube vor den Sandsteinsäulen und bestaunte den Schattentanz live.
Trotzdem war das Phänomen Schlossleiterin Yvonne Aulhorn (50) bis zum heutigen Donnerstag unbekannt. Will sie es vielleicht vermarkten?
"Dafür sehen wir keine Notwendigkeit", sagt sie gegenüber TAG24.
Titelfoto: Bildmontage: Albrecht Hoch, Stefan Ulmen