Dresdner zücken Handys: Transformer-Ungetüm im Biergarten aufgetaucht
Dresden - Kleine Jungs reißen die Augen auf, Väter schmunzeln. Neustadt-Bummler zücken das Handy, zeigen in den Biergarten von "Katy's Garage" (Alaunstraße).

Denn dort steht jetzt ein Mega-Typ namens "Retro Tron 1.0". Das Transformer-Kunstwerk stammt aus der Pieschener Werkstatt "Retro Werke" von Chris Masch (44).
Etwa zwei Jahre hat der Fitnesstrainer von der ersten Skizze bis zur letzten Schweißnaht an seinem Schrott-Giganten getüftelt.
Während er im stylischen Blaumann der 50er-Jahre die Flügel anschraubt, zählt er auf, was er so verbaut hat: "eine Abdeckhaube einer Feuerwehr, Kanister, Ketten und Zahnräder von Motorrädern, Felgen, Spraydosen, ein Schiffs-Turbolader kam aus Rostock, ein Skoda HP 1000 lieferte die Flügel ..."
Das Schrauben, Schweißen, Fräsen und Feilen ist für Chris nicht nur ein Ausgleich zum Fitnessjob, sondern vor allem Leidenschaft.
Chris Masch über ulkigen Transport seines Transformers: "Schon bei der Anfahrt haben mich die Leute angelacht"


"Ich habe mir selbst alles beigebracht", sagt er stolz. Ob passgenaue Sitzecke, Outdoorküche für den Kindergarten, Garderobe oder Deko-Objekte (retrowerke.de): Chris macht aus alten Dingen neue.
Doch der 3,50 Meter große und 350 Kilo schwere "Retro Ton 1.0" ist sein Glanzstück und erstes Kunstwerk, das im öffentlichen Raum zu bewundern ist.
"Schon bei der Anfahrt haben mich die Leute angelacht", freut sich Chris. Denn im Gegensatz zu den knallharten Hasbro-Transformern wirkt der "Retro" mit seiner türkisen Farbe sehr gesellig.
Deshalb steht er in "Katy's Garage" genau richtig - bis 19. November übrigens. "Danach kommt er wieder in die Werkstatt. Es sei denn, jemand will ihn kaufen" - für Angebote ab 6000 Euro würde sich Chris von seinem Schrott-Kameraden trennen.
Schließlich hat er die nächste Skulptur schon im Kopf ...
Titelfoto: Petra Hornig