Erstes Azubi-Amt: In diesem Büro haben die Lehrlinge das Sagen

Dresden - Die Azubis sind los! Seit Freitag ist kein Ausbildungsabschluss mehr nötig, um Dresdner Bürgern offizielle Dokumente wie Pässe und Führungszeugnisse ausstellen zu dürfen. Das neu eröffnete Junioramt macht's möglich.

Die Neulinge dürfen sich über Eins-zu-eins-Betreuung freuen. Hinten die Ausbilderinnen Anja Lorenz (43, l.) und Adina Frömmel (23), vorn ihre Schützlinge Marja Rösner (19, l.) und Jessica Siefke (21).
Die Neulinge dürfen sich über Eins-zu-eins-Betreuung freuen. Hinten die Ausbilderinnen Anja Lorenz (43, l.) und Adina Frömmel (23), vorn ihre Schützlinge Marja Rösner (19, l.) und Jessica Siefke (21).  © Petra Hornig

Die Verwaltungsfach-Azubis Marja Rösner (19) und Jessica Siefke (21) sind beide im dritten Lehrjahr, haben noch drei Monate Ausbildungszeit vor sich. Die werden sie in einem Bürgeramt verbringen, das es so noch nicht in Dresden gegeben hat: das erste "Junioramt" der Stadt.

Dort dürfen angehende Verwaltungsfachangestellte und Büromanagement-Kaufleute ab sofort selbstständig Bürgeranliegen bearbeiten.

"Heute früh waren schon die ersten Bürger da, haben sich von den beiden unter anderem Meldebescheinigung, Personalausweis und Führungszeugnis ausstellen lassen", vermeldet Katja Schöne (40), Abteilungsleiterin Bürgerservice.

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Sie hat vor 22 Jahren selbst als Stadt-Lehrling begonnen und ist überzeugt: "Das hätte mir gefallen, von Anfang an mehr Verantwortung zu bekommen."

Auch Personalbürgermeister Jan Pratzka (52) war bei der Eröffnung dabei.
Auch Personalbürgermeister Jan Pratzka (52) war bei der Eröffnung dabei.  © Petra Hornig

Im Vordergrund des Dresdner Junioramtes stehen die Azubis

Zwei der modernen Self-Service-Terminals stehen Bürgern vor Ort zur Verfügung. Diese sollen die Anfertigung von Ausweisdokumenten beschleunigen.
Zwei der modernen Self-Service-Terminals stehen Bürgern vor Ort zur Verfügung. Diese sollen die Anfertigung von Ausweisdokumenten beschleunigen.  © Petra Hornig

Maximal sechs Azubis aus dem zweiten und dritten Lehrjahr sollen für einen Dreimonatszeitraum im Junioramt arbeiten – unter Aufsicht, versteht sich. Zunächst ist ein Wochenpensum von 240 Terminen vorgesehen. Für die nächsten eineinhalb Wochen ist das Amt ausgebucht.

Entgegen manchen Klischees gibt sich dieses modern, will Termine per Videoanruf ermöglichen und weitgehend papierfrei arbeiten. Im Vordergrund stehen aber die Azubis.

"Ich erwarte, dass wir gut eingebunden werden", hofft Azubi Marja Rösner. Ausbilderin Anja Lorenz (43) ist zuversichtlich: "Die Azubis sollen mit Selbstvertrauen in den Beruf gehen. Das wird hier gestärkt."

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Wer im Junioramt (Schweriner Straße 1) vorstellig werden möchte, kann online einen Termin buchen: termine-buergerbuero.dresden.de.

Titelfoto: Petra Hornig

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