Gerüstbauer als Fallschirmspringer: Chef jagt seine Azubis in die Luft
Bautzen - Dem Handwerk mangelt es an Azubis, denn viele Schulabgänger wollen an die Uni. Doch ein Unternehmer möchte sich damit nicht abfinden - und wendet sich mit einer luftigen Idee an die umkämpfte Zielgruppe.

Aufbruchsstimmung auf dem Flugplatz in Bautzen. "Wir mussten wegen Corona drei Jahre auf diesen Tag warten, heute klappt es endlich", ist Dirk Eckart (54) überzeugt.
Der Sachse führt seinen Betrieb für Spezialgerüstbau in Roßwein (Mittelsachsen). Für ihn steht fest: "Wenn du heute Nachwuchs gewinnen möchtest, musst du als Betrieb hervorstechen."
So wie mit dieser Aktion: Jedem Azubi, der die Probezeit von sechs Monaten erfolgreich besteht, spendiert der Chef einen Fallschirmsprung.
Gleich sieben "Stifte" sind es, für alle ist es das erste Mal. Sie sind begeistert und nervös zugleich. "Als Gerüstbauer bist du ja schon weit oben unterwegs, aber das hier ist eine andere Liga", grinst Benedikt Gneuß (20), zweites Lehrjahr. Und auch Alexandra Weiß (20) gibt zu verstehen: "Ich bin super aufgeregt."
Los geht's, der Flieger hebt ab. Nach wenigen Minuten erreicht die Maschine die Absprunghöhe von 4000 Metern. 45 Sekunden freier Fall. Erst in 500 Metern Höhe öffnet sich der Schirm. Doch die Landung mit den Guides verläuft problemlos.




Die Flüge gibt's sogar im Video zu sehen
"Unglaublich beeindruckend", schwärmt Alexandra. Und Benedikt findet: "Es war richtig cool, das erzähle ich meinen Leuten!" Für den Chef eine gelungene Aktion. Sein Betrieb kann auch in Zukunft mit vielen Bewerbungen rechnen.
Titelfoto: Norbert Neumann