Glücksfall für Sachsens Tafeln: Zentrallager in Dresden versorgt den Freistaat
Dresden - Dass es für die sächsischen Tafelvereine überhaupt noch ausreichend Lebensmittel gibt, hat mit einer glücklichen Sondersituation im Freistaat zu tun. Die Tafel Sachsen verfügt über ein großes Zentrallager und Logistikzentrum am Dresdner Messering, aus welchem Fahrzeuge der Vereine aus den verschiedenen Regionen den Wochenbedarf abholen.

Die Waren kommen nicht von Supermärkten, sondern direkt von den Nahrungsmittelproduzenten. Auch diese haben eine Überproduktion und sparen sich so vor dem Verfallsdatum die Kosten der Entsorgung.
Logistikchef ist Tafel-Ehrenvorsitzender Dietmar Haase (81), der dringend auf einen Nachfolger hofft.
Allein im vergangenen Jahr bewegte die Tafel Sachsen 1055 Tonnen Warenspenden - das entspricht 4220 Paletten zu 250 Kilogramm. Mal kommen dutzende Paletten desselben Shampoos, dann tonnenweise Nudeln.
Sieben Lagerarbeiter und fünf Ehrenamtliche haben hier alle Hände voll zu tun, die Bestände für den Bedarf zu portionieren.



Sachsen unterstützt die Tafeln und spendiert Kühlfahrzeug

Gegenüber den anderen Landesverbänden hat die Tafel Sachsen einen weiteren entscheidenden Vorteil: Als bisher einziges Bundesland bedenkt der Freistaat seit einigen Jahren die Tafeln regelmäßig im Staatshaushalt.
Jährlich sind 400.000 Euro für den investiven Bereich vorgesehen. Dafür können Kühlzellen oder ein Lieferfahrzeug angeschafft werden, Lohn- oder Spritkosten werden nicht übernommen.
Obendrein spendiert der Freistaat in diesem Jahr noch ein Kühlfahrzeug. Damit sollen gleich drei oder vier Regional-Tafeln in einem Rutsch aus Dresden beliefert werden.
Denn so mancher Verein kann die wöchentlichen Abholungen vom Zentrallager nicht mehr aus eigener Kraft stemmen - wegen der Spritkosten oder des Fahrermangels. Info: tafel-sachsen.de.
Titelfoto: Eric Münch