Goldgrube Wald: Was wird alles aus diesen Dresdner Stämmen gefertigt?

Dresden - Ob hier ein Orkan durch die Dresdner Heide gezogen ist? Was aus der Distanz wie eine Schneise der Verwüstung aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinschauen als wahre Goldgrube für Sachsens Waldbesitzer.

569 hochwertige Stämme aus allen Ecken des Freistaats kamen zum Verkauf in die Dresdner Heide.
569 hochwertige Stämme aus allen Ecken des Freistaats kamen zum Verkauf in die Dresdner Heide.  © Eric Münch

Denn bei der 24. "Säge- und Wertholzsubmission" - eine Art Versteigerung, die bis Donnerstag vom Staatsbetrieb Sachsenforst ausgerichtet wurde - klingelten bei staatlichen und privaten Holzhändlern aus allen Ecken des Freistaats die Kassen.

Insgesamt 569 Stämme von Roteiche, Birke und Co. wurden in der Dresdner Heide horizontal aufgereiht und dann verkauft. Durchschnittspreis pro Kubikmeter Holz: 633 Euro.

Den Rekord erzielte "die Braut", eine Stiel-Eiche aus dem Forstbezirk Taura (Landkreis Nordsachsen): Hier ging der Kubikmeter Holz für 3289 Euro weg, der ganze Stamm kostete die betreffende Firma aus Bayern somit 12.761 Euro.

Damit sich Interessenten die Baumrinde anschauen konnten, befreiten die Sachsenforst-Mitarbeiterinnen Lisa Heistermann (r.) und Lisa Leon Pellegrin den Stamm vom Schnee.
Damit sich Interessenten die Baumrinde anschauen konnten, befreiten die Sachsenforst-Mitarbeiterinnen Lisa Heistermann (r.) und Lisa Leon Pellegrin den Stamm vom Schnee.  © Eric Münch

65 teilnehmende Waldhändler nehmen mehr als halbe Million Euro ein

Jeder Zentimeter zählt: Forstbezirk-Leiter Markus Biernath (56) legte mit einer Messkluppe (zur Ermittlung des Durchmessers) selbst Hand an.
Jeder Zentimeter zählt: Forstbezirk-Leiter Markus Biernath (56) legte mit einer Messkluppe (zur Ermittlung des Durchmessers) selbst Hand an.  © Eric Münch

"Die Käufer und Interessenten kommen aus den unterschiedlichsten Branchen", erklärte Heiko Müller (57), Abteilungsleiter Staatswald Dresden bei Sachsenforst.

Furnier- und Sägewerke, Möbelhersteller oder auch Instrumentenbauer aus dem In- und dem Ausland griffen nach den Edelhölzern. Eine Eiche schaffte es sogar bis zu einem Böttcher (Fassbauer) nach Frankreich.

Fast 550.000 Euro konnten die 65 teilnehmenden Waldhändler einnehmen. Eine wichtige Einnahmequelle, denn mit den zusätzlichen Mitteln können Waldschäden aus den vergangenen Dürre-Jahren beseitigt und der klimagerechte Waldumbau vorangetrieben werden.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch

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