Mehr Bäume für Dresden: Zehn Säuleneichen gegen die Tristesse

Dresden - Bis vor wenigen Wochen bot die Riesaer Straße am Pestalozziplatz im Dresdner Stadtteil Pieschen einen trostlosen Anblick. Die Häuser vollgeschmiert mit Graffiti, daneben der graue Bahndamm und die Fahrbahn aus dunklem Asphalt.

Auf der Riesaer Straße (Ecke Weinböhlaer Straße, Pieschen) wurden zehn Säuleneichen gepflanzt.
Auf der Riesaer Straße (Ecke Weinböhlaer Straße, Pieschen) wurden zehn Säuleneichen gepflanzt.  © Thomas Türpe

Nun pflanzte die Stadt dort zehn Säuleneichen. Die dienen nicht nur der optischen Verbesserung des Straßenzugs, sondern sollen im Sommer die Umgebung vor Überhitzung schützen.

Doch die Setzung war mit einem enormen Aufwand verbunden: Der Gehweg musste saniert, Versorgungsleitungen umgelegt und ein Medienschutz eingebaut werden. Kosten für Planung und Bau: 136.846 Euro, also knapp 13.700 Euro pro Gewächs.

"Auf den ersten Blick klingt das natürlich nach sehr viel Geld für einen Baum", sagte Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (58, Grüne). "Aber dieses Geld ist gut und sinnvoll investiert", erklärte sie mit Blick auf das Stadtklima.

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Im Normalfall kostet eine Bepflanzung durchschnittlich 4700 Euro.

642 Straßenbäume im Jahr 2023 gefällt

Bürgermeisterin Eva Jähnigen (58, Grüne) ist seit 2015 an der Verwaltungsspitze für Umwelt- und Klimathemen zuständig.
Bürgermeisterin Eva Jähnigen (58, Grüne) ist seit 2015 an der Verwaltungsspitze für Umwelt- und Klimathemen zuständig.  © Petra Hornig

Insgesamt rund 54.000 Straßenbäume gibt es in Dresden. Tendenz steigend: Seit November 2023 pflanzten das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft und weitere Akteure etwa 830 Bäume.

Wegen des Klimawandels werden zunehmend widerstandsfähigere Baumarten eingesetzt, etwa Französischer Ahorn oder die aus Südeuropa stammende Hopfenbuche.

Im Jahr 2023 gefällt wurden insgesamt 642 Straßenbäume. Die Gründe dafür sind zumeist Schädlingsbefall oder ein hohes Baumalter, das die Anpassung an den Klimawandel erschwert.

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Unangefochtene Spitzenreiter bei den Kosten sind übrigens die 20 Trompetenbäume auf dem Altmarkt. Deren Vorbereitung und Anpflanzung ab Herbst 2022 schlug mit rund 20.000 Euro pro Baum zu Buche ...

Bürgermeisterin Eva Jähnigen ist zufrieden: "Dieses Geld ist gut und sinnvoll investiert."
Bürgermeisterin Eva Jähnigen ist zufrieden: "Dieses Geld ist gut und sinnvoll investiert."  © Thomas Türpe

1,5 Millionen Euro für neue Bäume

Rund 1,5 Millionen Euro kann die Stadt für Neuanpflanzung von Bäumen in diesem Jahr ausgeben.

Kommende Großprojekte liegen etwa an der St. Petersburger Straße (Altstadt, 40 Bäume), der Roitzscher Landstraße (Mobschatz, 126 Bäume) oder am Mühlweg in Klotzsche, wo 47 Obstbäume einen neuen Standort finden.

Auch die letzten Frühlingswochen im April werden genutzt. Bis zum Monatsende kommen elf Baumhaseln und Amberbäume an die Mockritzer Straße (Strehlen).

Für die Wormser Straße in Blasewitz sind abschnittsweise 25 zusätzliche Straßenbäume geplant. Und Bewohner an der Roquettestraße (Cotta) dürfen sich über 16 Französische Ahorne freuen.

Titelfoto: Thomas Türpe

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