Neuer Ärger auf der Augustusbrücke: Busse dürfen nicht, aber Autos fahren drüber
Dresden - Eigentlich ist es ganz einfach: Autos müssen draußen bleiben, die Busse der Stadtrundfahrt dürfen jedoch über die frisch sanierte Augustusbrücke rollen. Dreieinhalb Monate nach deren Verkehrsfreigabe, zeigt ein Blick auf das Bauwerk allerdings das Gegenteil.
Immer wieder überqueren private Pkw die Elbe, während von den Bussen nichts zu sehen ist. Und der Eindruck täuscht nicht.
Obwohl der Stadtrat im März die Ausnahmegenehmigung für die Doppeldeckerbusse beschlossen hat, ist diese nämlich noch immer nicht in Kraft getreten. Das teilt Bauamtsleiterin Simone Prüfer (57) auf TAG24-Anfrage mit. "Rechtskräftig wird die Widmung mit Ablauf der Widerspruchsfrist am 30. Mai, sofern kein Widerspruch eingeht."
Erst danach könne die Verkehrsbeschilderung geändert und die Brücke von den Stadtrundfahrten mit Liniengenehmigung befahren werden. Besagte Genehmigung hat bislang nur die Stadtrundfahrt Dresden mit ihren blauen Bussen.
Deren Chefin Diana Maatz (43) wartet sehnsüchtig auf eine Information aus dem Rathaus, denn die Zeit drängt.
"Ich muss Prospekte drucken und dafür dringend wissen, wann wir wieder über die Brücke fahren dürfen", so Maatz. Schließlich ändern sich dadurch die Fahrpläne und bereits gedruckte Exemplare wären unbrauchbar. "Das ist bei den Papierpreisen auch eine Kostenfrage."
Bereits 22 Autofahrer zur Kasse gebeten
Kostspielig wurde das Befahren der Brücke bislang für 22 Autofahrer. So viele wurden seit Ende Januar vom Ordnungsamt erwischt und mussten ein Verwarngeld von jeweils 50 Euro zahlen.
Die Zahl der Autofahrer, die die Brücke aus Versehen oder als Abkürzung zwischen Alt- und Neustadt benutzen, dürfte jedoch um einiges höher liegen.
Denn gezielte Kontrollen finden nicht statt.
Titelfoto: Montage: Ove Landgraf, Steffen Füssel