"Querdenken"-Protest in Dresden: Tausende Teilnehmer bei Demonstration
Dresden - Monatelang wurde getrommelt, Tausende waren gekommen: Über 7000 Teilnehmer folgten am Sonnabendnachmittag einem Aufruf der örtlichen Querdenker zu einer Großdemo nach Dresden.

Doch ganz wie geplant, lief es dann doch nicht. Aus der Schweiz, aus Berlin, aus Hannover - schon zu Beginn der Versammlung um 15 Uhr auf dem Theaterplatz zeigte sich, dass sich verschiedenste "Querdenker"-Gruppen aus ganz Deutschland auf den Weg nach Dresden gemacht hatten.
Auch der sächsische AfD-Chef Jörg Urban (58), sein Generalsekretär Jan-Oliver Zwerg (57), Landtagsmitglied Lars Kuppi (51) und andere AfD-, NPD- und "Freie Sachsen"-Mitglieder nahmen an der Demo teil.
Zudem mischten sich Neonazis und mehrere Reichsbürger-Gruppierungen, wie der "Bundesstaat Sachsen" in die Menge.
Nach einigen Redebeiträgen setzte sich der Zug über Postplatz und Dr.-Külz-Ring in Bewegung, angeführt von Trommlern.
Letztere führten zu ersten Problem auf der St.-Petersburger-Straße:
Unter lautstarkem Protest der Demonstranten zog die Polizei eine Trommlerin aus der Formation.
"Es gab die Auflage, dass die Trommler etwas entzerrt laufen", erklärt Polizeisprecher Marko Laske (48). "Da die Frau sich nicht an diese Auflag hielt, führten wir eine Gefährderansprache durch."




Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, lief der Zug weiter, wollte ursprünglich über die Albertbrücke auf die andere Elbseite. Gegen 17 Uhr wurde diese aber spontan blockiert. So musste die Demonstration über den Straßburger Platz und dann wieder zum Theaterplatz zurücklaufen.
Auf dem Rückweg hielten noch Artur Helios (56) und der Vize-Vorsitzende der "Freien Sachsen" Andreas "DJ Happy Vibes" Hofmann (56) ihre Reden. Gegen 19 Uhr war die Versammlung beendet, 272 Polizisten sicherten das Geschehen ab.
Titelfoto: xcitepress