Radweg-Experiment am Blauen Wunder: So lange standen Autos und Busse im Stau

Dresden - Die Wut war laut, der Protest unübersehbar: Das Radweg-Experiment am Blauen Wunder war eigentlich bis Mitte Juni angesetzt. OB Dirk Hilbert (52, FDP) sah sich aber dazu veranlasst, den Verkehrsversuch nach drei Wochen abzubrechen.

Radfahrer machten von ihren neuen Möglichkeiten gerne Gebrauch.
Radfahrer machten von ihren neuen Möglichkeiten gerne Gebrauch.  © Robert Michael/dpa

Am vergangenen Sonntag wurde die heftig umstrittene, knallrote Radspur an der Rampe zum Schillerplatz wieder entfernt. Was bleibt, sind die beiden seitlichen Radwege auf dem Brückenkörper.

Vor dem Stadtrat rechtfertigte der OB damals den Abbruch. "Die ersten Tage haben schon gezeigt, dass die Realität noch schlimmer ist als die Simulation", sagte er mit Blick auf lange Staus und Verzögerungen.

Nun gab es eine öffentliche Anhörung zum Versuch. Bei der legte das Rathaus neue Auswertungsdaten vor. Demnach habe die Verspätung der Buslinien 61 und 63 zum Wochenbeginn bei über 12 Minuten gelegen.

Dresden: Seit 22 Jahren trockengelegt: Millionen-Sanierung am Krachtbrunnen
Dresden Lokal Seit 22 Jahren trockengelegt: Millionen-Sanierung am Krachtbrunnen

Autofahrer, die am Morgen von Bühlau über die Grundstraße zum Schillerplatz wollten, mussten durchschnittlich mit mehr als sieben Minuten Extra-Fahrtzeit rechnen.

Die Fahrradfahrer machten gerne von den Radspuren Gebrauch. An einem Tag wurden innerhalb von nur zwei Stunden 440 Radler gezählt.

OB Dirk Hilbert (52, FDP) ließ den Versuch abbrechen.
OB Dirk Hilbert (52, FDP) ließ den Versuch abbrechen.  © Norbert Neumann

Der Verkehr auf den seitlichen Gehwegen ging erheblich zurück. Sehr zur Freude der Fußgänger, die dadurch sicherer die Loschwitzer Brücke überqueren konnten.

Titelfoto: Montage: Robert Michael/dpa, Norbert Neumann

Mehr zum Thema Dresden Lokal: