Angriff auf jungen Punk: Demo durch Striesen endet mit Pyro
Dresden - Im eher ruhigen Gebiet zwischen den Stadtteilen Striesen und Blasewitz bekommt die Idylle Risse: Nachdem hier schon der Europaabgeordnete Matthias Ecke (42, SPD) von Rechtsextremisten krankenhausreif geschlagen wurde, traf es vor zwei Wochen einen jungen Punk (18). Deshalb machte die linke Szene am Donnerstag in den Stadtteilen mobil.
Alles in Kürze
- Demo in Dresden gegen Rechtsextremismus
- Junge Punk von Rechtsextremisten angegriffen
- Polizei nimmt Verdächtigen fest
- Demonstranten verwenden Pyrotechnik
- Rund 250 Teilnehmer bei der Demo

Zwei Haftbefehle reichten offenbar nicht: In der Nähe des Stresemannplatzes nahm die Polizei am 27. Juli gegen 2.20 Uhr einen Mann (40) fest.
Er ist verdächtig, den Teenager mit einer Flasche schwer verletzt zu haben, kam nun ins Gefängnis. Detaillierter beschreibt den Angriff die "Antifa Elbflorenz".
Demnach soll der Punk nach einer Party an zwei biertrinkenden Männern und einem Hund vorbeigekommen sein. Diese sollen ihn als "Zecke" bepöbelt und versucht haben, seine linken Anstecker abzureißen.
Auch nach einem Fluchtversuch sollen sie ihn mit der Flasche zu Boden geschlagen, dann auf ihn weiter eingetreten haben. Er musste eine Woche ins Krankenhaus, die Rede ist unter anderem von Kieferbrüchen.

Verwendung von Pyrotechnik erlaubt

Um auf den Fall aufmerksam zu machen, sammelten sich rund 250 Demonstranten am Donnerstagabend ab 18 Uhr am Fetscherplatz, erinnerten in Redebeiträgen an vergangene Angriffe von Rechtsextremisten in Dresden.
Ab 18.35 Uhr setzte sich der Zug über die Borsbergstraße in Bewegung, bog in die Bertolt-Brecht-Allee ab und zog über Stübelallee und Fetscherstraße zum Startpunkt zurück.
Wurde die Demo auf der Borsbergstraße von Biertrinkern als "Juden" antisemitisch beschimpft, gab es an anderer Stelle von Balkonen Zuspruch. Gegen 19.45 Uhr endete die Demo mit dem angezeigten und damit erlaubten Abbrennen von Pyrotechnik am Fetscherplatz.
Die Polizei sicherte den Aufzug mit wenigen Beamten ab, einen Grund einzugreifen, hatten sie nicht.
Titelfoto: Stefan Hässler