Dresden - Entgegen der bereits genehmigten Ausbaupläne fordert eine Gruppe von Stadträten den Erhalt der Königsbrücker Straße als Boulevard. Andere Parteien lehnen diesen Vorstoß ab.
Stadtrat Veit Böhm (60, CDU) hat genug von der scheinbar endlosen Debatte um die Sanierung der "Köni". Nach Freigabe durch die Landesdirektion soll sie nächstes Jahr auf 1,5 Kilometer Länge beginnen.
"Nach über 20 Jahren liegt nun Baurecht vor und die Finanzierung ist gesichert", entgegnete er den Forderungen der Kollegen aus Links-, PVP- und FDB/FB-Fraktion.
Das ungewöhnliche Dreierbündnis hatte am Donnerstag per Eilantrag eine Sanierung im Bestand verlangt.
So sollen Kosten gesenkt und eine übermäßige Verbreiterung der Straße zulasten der sensiblen Randbereiche (Cafés, Restaurants, Vorgärten, Bäume) verhindert werden.
Zudem könne so schneller gebaut werden, hieß es. Dem widerspricht CDU-Verkehrspolitiker Böhm: "Im Fachausschuss wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass auch eine Sanierung im Bestand eine aufwendige Planung und ein erneutes Planfeststellungsverfahren erfordern würde."
Was sagt das Rathaus?
"Irgendwann ist auch mal gut", schlug Ratspolitiker Stefan Engel (32, SPD) in die gleiche Kerbe. "Die Schienen sind hinüber und bei den Medien im Untergrund gibt es großen Sanierungsbedarf."
Die Königsbrücker brauche dringend barrierefreie Haltestellen und ordentliche Radwege. Für eine Sanierung im Bestand gebe es keinerlei Planungen, so Engel: "Wir würden wieder bei null beginnen."
Was sagt das Rathaus? Der Rat habe den Ausbau beschlossen, die Verwaltung geplant, die Öffentlichkeit wurde beteiligt und die Aufträge sind vergeben, so Stadtsprecher Daniel Heine (40).
"Bei diesem Projektstatus umzuplanen, hätte negative Folgewirkungen für alle Infrastrukturprojekte, die mit der Königsbrücker Straße verbunden sind", so Heine.