Weniger Geflüchtete in der Stadt: Dresden baut alle Containerdörfer ab

Dresden - Seit zwei Jahren gehören Asylcontainer in Dresden zum Stadtbild. Nun teilte die Verwaltung überraschend mit, die verbliebenen Standorte bis Jahresende schließen zu wollen. Grund: Die Zahl der Asylbewerber ist seit 2024 spürbar rückläufig.

Die Nutzung der Wohncontainer war auf 24 Monate befristet: Auch der Standort in Niedersedlitz (Windmühlenstraße 59) wird zum Jahresende dicht gemacht.  © Steffen Füssel

Für das laufende Jahr rechnet das Rathaus "nur" noch mit insgesamt 800 unterzubringenden Asylbewerbern sowie 100 Personen aus der Ukraine.

Im Krisenjahr 2023 waren es 2125 Flüchtlinge (2022: 1556). Als Reaktion auf den steigenden Flucht- und Migrationsdruck ließ die Verwaltung damals die ersten Container aufstellen.

In den betroffenen Stadtbezirken und Ortsteilen sorgten die Pläne mitunter für erhebliche Unruhen. Dass die letzten sechs Standorte – sogenannte Mobile Raumeinheiten (MRE) - bis Jahresende geschlossen werden, teilte Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (48, Linke) den Mitgliedern des Fachausschusses bereits am Dienstag mit.

Dresden Lokal Ampel-Verwirrung sorgt für Unfallgefahr am Sachsenplatz

Darunter fallen die größeren Containersiedlungen in Niedersedlitz (Windmühlenstraße, 152 Plätze) und Strehlen (Geystraße, 144 Plätze). Wegfallende kleinere Einrichtungen sind die Objekte in Gorbitz (Altgorbitzer Ring), Seidnitz (Löwenhainer Straße) und Trachau (Industriestraße) mit jeweils 48 verfügbaren Plätzen.

Anzeige
CDU-Stadtrat Thomas Lehmann (45).  © Norbert Neumann
Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (48, Linke).  © Thomas Türpe

Zustimmung von Seiten der CDU

Die Unterkunft am Sachsenplatz ging Anfang 2024 in Betrieb.  © imago/Sylvio Dittrich

Auch der Standort in der Johannstadt (Sachsenplatz, 65 Plätze) wird demontiert. Wie hoch die Auslastung der einzelnen Objekte zuletzt war, ließ das Rathaus in der gestrigen Stellungnahme offen.

Stadtrat und CDU-Sozialpolitiker Thomas Lehmann (45) begrüßt die Ankündigung, sieht als Ursache für den Rückgang der Asylzahlen auch den politischen Kurswechsel in Berlin.

Die Aufstellung der Container in Gorbitz sorgte im Vorfeld für erhebliche Spannungen unter Anwohnern.  © Ove Landgraf
Das Rathaus geht von einem deutlichen Rückgang der Aufnahmezahlen aus. (Symbolbild)  © picture alliance/dpa/dpa-Zentral

"Aus unserer Sicht bestand hier von jeher erhebliches Einsparungspotenzial", sagte er mit Blick auf die Kosten für Unterbringung, Sicherheitsdienste und Verpflegung.

Mehr zum Thema Dresden Lokal: