Standort-Schrumpfung der Friedrichstadt beginnt: Erste Klinik soll Trachau verlassen
Dresden - Ist das der Anfang vom Ende des Städtischen Klinikums in der Neustadt?

Dass Klinikleitung, Rathaus und Unternehmensberater eine Schrumpfung des Standorts Trachau zum "Gesundheitsquartier mit dem Fokus auf ambulante Versorgung und Senioren" anstreben, ist schon länger bekannt.
Nun hat die Stadtverwaltung einen Plan vorgelegt, der eine Verlagerung der Klinik für Neurologie an den Standort Friedrichstadt vorsieht.
Stimmt das Sozialministerium zu, soll der Umzug bereits zum 1. Juli erfolgen. "Die Verlagerung erfolgt in erster Linie aus medizinisch-fachlichen Gründen", betont das Rathaus. Demnach habe die Zentralisierung der Neuromedizin in der Friedrichstadt nur Vorteile für Patienten und Mitarbeiter.
Dazu zählen kurze Wege, die Nähe zu anderen Fachbereichen und der Abbau von Doppelstrukturen beispielsweise bei den Schlaganfallstationen.
So sollen pro Jahr 480.000 Euro eingespart werden.

Die Linke begrüßt Klinik-Zusammenlegung

Demgegenüber stehen einmalige Kosten von 800.000 Euro. Mit dem Campus-Konzept für 2035, das einen Medizin-Campus in der Friedrichstadt zum Ziel hat, habe der Plan aber nichts zu tun.
Stattdessen sei die Verlagerung nur der letzte Baustein eines Prozesses, der bereits 2015 mit der Klinik für Neurochirurgie am Standort Friedrichstadt begonnen wurde.
Linken-Stadtrat Jens Matthis (54) begrüßt die geplante Zusammenlegung, wenn dadurch Synergien erzielt werden. Allerdings könne diese eventuell auch am Standort Neustadt erfolgen.
Im Gesundheitsausschuss wolle er deshalb nachfragen, ob die Variante die einzige mögliche sei, sagt er. Dort soll der Vorschlag im Dezember beraten und im Januar beschlossen werden.
Die freiwerdenden Flächen in Trachau sollen künftig für die Kardiologie genutzt werden, die wiederum vom Standort Weißer Hirsch dorthin verlagert werden soll.
Titelfoto: Holm Helis