Dresden - Bürgergeld in Deutschland ist relativ großzügig - und anfällig für Missbrauch. Auch in Dresden gab es zuletzt über tausend Verdachtsfälle, geht aus neuen Zahlen des Jobcenters hervor.
Die Behörde betreibt einen Heidenaufwand, um Dresdner Sozialbetrügern auf die Schliche zu kommen.
Bis zu viermal pro Woche schickt sie zwei "Außendienstmitarbeiter" los, um die Wohnsituation von Stütze-Empfängern zu prüfen, erklärt sie auf TAG24-Anfrage. Dazu kommt ein zwölf Personen starkes "Spezialisten-Team", das alle Verdachtsfälle eingehend prüft.
Die Zahlen für 2024 sind erschreckend: Von 3116 Prüffällen gaben die Jobcenter-Spezialisten 1100 als Straftatverdachtsfälle an Staatsanwaltschaft und Hauptzollamt ab, 500 weitere endeten mit einem Bußgeld oder Verwarnungsbescheid.
Im laufenden Jahr (Stand: Mitte September) waren es schon 2491 Prüffälle, davon landeten 909 bei der Justiz, 417 Mal gab es ein Bußgeld oder eine Verwarnung.
Oft seien Einnahmen oder Gutschriften nicht eingereicht worden, in einigen Fällen habe man mit offenbar fingierten Arbeitsverträgen oder gefälschten Mietverträgen zu tun gehabt.
Zahl der Dresdner Verdachtsfälle auf Sozialleistungsbetrug schwankt
Der zuständige Abteilungsleiter im Jobcenter betont gegenüber TAG24: "Bei den Verdachtsfällen auf Sozialleistungsbetrug gibt es keine eindeutige Entwicklung. Die Zahlen schwanken ohne klaren Trend."
Auch ist unklar, wie viele Verdächtige letztlich wegen Betrugs verurteilt wurden, wie hoch die Schadenssumme insgesamt ist. Solche Zahlen sind laut Staatsanwaltschaft "mit vertretbarem Aufwand nicht zu ermitteln".